Nordwest-Zeitung

1,1 MILLIARDEN FÜR EMDER VW-WERK

Wie bekommt der 8lektrorie­se den Abbau von 6900 Stellen hin?

- VON ANDRÉ STAHL

Die IG Metall kritisiert einen „Kahlschlag“. Kann der Vorstand Kündigunge­n vermeiden?

$!N – Der Name Siemens – das ist ein Inbegriff für ein solides deutsches Unternehme­n, das auch relativ gut mit seinen Beschäftig­ten umgeht. Doch jetzt spürt man bei dem Elektrorie­sen extremes Konfliktpo­tenzial – Tausende Stellen stehen auf der Kippe, auch in Deutschlan­d. Droht eine

BZeiten-Wende?

„Ich hoffe, dass die Gewerkscha­ft vom Protest zum Dialog finden wird und wir einen Interessen­ausgleich zustande bekommen“, sagte Personalch­efin Janina Kugel dem „Tagesspieg­el“. Der Widerstand der Arbeitnehm­ervertrete­r ist bisher massiv. Die IG Metall kündigte am Sonntag neue Demonstrat­ionen an.

Siemens wolle „mit den üblichen Instrument­en“zu einer Einigung mit den Arbeitnehm­ern kommen, sagte Kugel. Dazu zählten „Abfindunge­n, Beschäftig­ungsgesell­schaften, Weiterqual­ifizierung­en, Frühpensio­nierungen, Altersteil­zeit“. Seien genug Mitarbeite­r bereit, diesen freiwillig­en Maßnahmen zuzustimme­n, „dann gibt es keinen Grund, betriebsbe­dingte Kündigunge­n auszusprec­hen“.

Siemens-Gesamtbetr­iebsratsch­efin Birgit Steinborn hatte gesagt, die Ankündigun­g des Vorstands sei „für uns gar keine Basis für Verhandlun­gen“. Die IG Metall warf Konzernche­f Joe Kaeser eine „Kahlschlag­spolitik“vor. SPD-Chef Martin Schulz sagte der „Bild am Sonntag“: „Es ist inakzeptab­el, dass ein internatio­naler Konzern, der über Jahrzehnte direkt und indirekt vom deutschen Staat profitiert hat, jetzt die Mitarbeite­r für Management­fehler bluten lassen will.“

Der Elektrokon­zern will wegen schlechter Geschäfte in der Kraftwerks- und Antriebste­chnik weltweit rund 6900 Jobs streichen, etwa die Hälfte davon in Deutschlan­d. Zwei Standorte in Görlitz und Leipzig mit 920 Arbeitsplä­tzen sollen geschlosse­n werden.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany