1,1 MILLIARDEN FÜR EMDER VW-WERK
Wie bekommt der 8lektroriese den Abbau von 6900 Stellen hin?
Die IG Metall kritisiert einen „Kahlschlag“. Kann der Vorstand Kündigungen vermeiden?
$!N – Der Name Siemens – das ist ein Inbegriff für ein solides deutsches Unternehmen, das auch relativ gut mit seinen Beschäftigten umgeht. Doch jetzt spürt man bei dem Elektroriesen extremes Konfliktpotenzial – Tausende Stellen stehen auf der Kippe, auch in Deutschland. Droht eine
BZeiten-Wende?
„Ich hoffe, dass die Gewerkschaft vom Protest zum Dialog finden wird und wir einen Interessenausgleich zustande bekommen“, sagte Personalchefin Janina Kugel dem „Tagesspiegel“. Der Widerstand der Arbeitnehmervertreter ist bisher massiv. Die IG Metall kündigte am Sonntag neue Demonstrationen an.
Siemens wolle „mit den üblichen Instrumenten“zu einer Einigung mit den Arbeitnehmern kommen, sagte Kugel. Dazu zählten „Abfindungen, Beschäftigungsgesellschaften, Weiterqualifizierungen, Frühpensionierungen, Altersteilzeit“. Seien genug Mitarbeiter bereit, diesen freiwilligen Maßnahmen zuzustimmen, „dann gibt es keinen Grund, betriebsbedingte Kündigungen auszusprechen“.
Siemens-Gesamtbetriebsratschefin Birgit Steinborn hatte gesagt, die Ankündigung des Vorstands sei „für uns gar keine Basis für Verhandlungen“. Die IG Metall warf Konzernchef Joe Kaeser eine „Kahlschlagspolitik“vor. SPD-Chef Martin Schulz sagte der „Bild am Sonntag“: „Es ist inakzeptabel, dass ein internationaler Konzern, der über Jahrzehnte direkt und indirekt vom deutschen Staat profitiert hat, jetzt die Mitarbeiter für Managementfehler bluten lassen will.“
Der Elektrokonzern will wegen schlechter Geschäfte in der Kraftwerks- und Antriebstechnik weltweit rund 6900 Jobs streichen, etwa die Hälfte davon in Deutschland. Zwei Standorte in Görlitz und Leipzig mit 920 Arbeitsplätzen sollen geschlossen werden.