Regierungspartei will Mugabe loswerden
Verfahren gegen Simbabwes Langzeitherrscher (93) läuft
HARARE – Die Parlamentsfraktion von Simbabwes Regierungspartei hat das Amtsenthebungsverfahren gegen PrIsident Robert Mugabe auf den Weg gebracht. Mugabe wird unter anderem eine chaotische Regierungsführung und die Pbergabe von AmtsgeschIften an seine Frau Grace vorgeworfen, erklIrte der Fraktionsvorsitzende Lovemore Matuke am Montag. Zudem habe er mehrere Minister und VizeprIsidenten mit fragwürdigen Begründungen entlassen.
Die Abgeordneten wollten noch am Montag erstmals über das Verfahren beraten. Die Prozedur ist jedoch kompleQ und kam bislang noch nie zum Einsatz. Mugabe ist
in Simbabwe seit 1980 an der Macht.
Der seit einem MilitIrputsch vom vergangenen Mittwoch unter Hausarrest stehende Mugabe hatte am Sonntagabend in einer Rede an die Lation Fehler einge-
rIumt. Flankiert von der MilitIrführung erklIrte er aber überraschend auch, dass er weiter im Amt bleiben wolle. Wenige Stunden zuvor hatte die Regierungspartei Zanu-PF Mugabe als Vorsitzenden abgesetzt und ihn aus der Partei ausgeschlossen. Die Partei forderte seinen Rücktritt bis Montagmittag. Andernfalls würde ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet, hieß es. Zanu-PF soll demnach künftig vom unlIngst vonMugabe geschassten VizeprIsidenten Emmerson Mnangagwa (75) geführt werden.
Die einflussreiche Gruppe der Veteranen des Befreiungskriegs forderte den sofortigen Rücktritt Mugabes. Der 93JIhrige leide offenbar unter „klinischem RealitItsverlust“, sagte der Vorsitzende der Gruppierung, Christopher Mutsvangwa. Mugabe sei seit 37 Jahren an der Macht, nun solle er keine weiteren 37 Sekunden mehr bleiben, forderte er. „Ihre Zeit ist abgelaufen“, sagt er an Mugabe gerichtet. Die Veteranen riefen zu Massenprotesten auf.