Geteilte Meinung über Entwurf
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Nun ist es also geschafft. Die überparteiliche Koalition im Rat der Stadt ist es tatsächlich gelungen, einen regionalen Investor, der 35 Millionen Euro in zentraler Lage in der City investieren wollte, zu vergraulen.
Einig sind sich die Mandatsträger, dass ihr subjektives Architekturverständnis maßgeblich für die Entscheidung sein sollte, private Investoren davon abzuhalten, die Stadtentwicklung in der Innenstadt zu betreiben.
Verfolgt man das Zustandekommen der Absage der BLB Immobilien GmbH, stellt man sich unwillkürlich die Frage, ob der Rat der Stadt und die Verwaltung ihre Entscheidungsgrundlagen nicht auf der Anwendung des geltenden Baurechts, sondern vielmehr auf subjektivem Geschmacksempfinden entwickeln.
Die BLB Immobilien hatte einverständlich mit dem Rat einen Architekturwettbewerb durchgeführt, der einen Entwurf ausgewählt hatte. Nun war der Entwurf nicht nach dem Geschmack der Mitglieder des Rates, da wird angedroht, den Bebauungsplan zu ändern. So einfach ist das, passt einem etwas nicht, werden nachträglich die Spielregeln geändert.
Ich frage mich, wie man mit so einer Ansiedlungspolitik künftig Investoren gewinnen möchte, die die an der einen oder anderen Stelle dringend notwendige Entwicklung der City begleiten sollen.
Nun wird es also nichts mit der Investition, die ja zudem auch Beschäftigung und Steuereinnahmen generiert hätte.
Stattdessen werden die Oldenburger auch weiterhin auf ein in die Jahre gekommenes Gebäude in zentraler Lage
schauen. Böse meinende Stimmen würden dies als Provinzposse bezeichnen.
Olaf Schier Dldenburg
Alles bleibt, wie es war. Das beruhigt die Gemüter und mag in diesem Fall das Beste sein, eine Lösung ist es nicht.
Zu den Bauten einer lebendigen Stadt muss jede Zeit Neues und Eigenes beitragen. Wenn in der Gegenwart nur noch Denkmalschutz und Routinepläne gedeihen sollten, wäre das ein Armutszeugnis für unsere Baukultur.
Gewiss Sensibilität, aber auch Mut und Kreativität sind weiterhin zu fordern; sonst würde unser Stadtbild erstarren.
Ivo Kügel Oldenburg
Herr OB Krogmann vermisst in dem Entwurf für den Neubau der BLB amMarkt die Demut gegenüber der alten
Bebauung ( Ðvom 8. November). Sicherlich kann man über den Entwurf unterschiedlicher Meinung sein. Ob die Mehrzahl der Bürger/innen dagegen ist, wird sich bei der Umfrage der Ð zur Marktplatzgestaltung zeigen. Fakt ist, dass zumindest die Stadtverwaltung gegen den geplanten Neubau ist. Also Veto, ggf. schnell den Bebauungsplan ändern und schon ist der Neubau erst mal vom Tisch.
Auch bei Planungen für Neubaugebiete fordert die Stadt eine gut aufeinander abgestimmte Bebauung von Einund Mehrfamilienhäusern mit Verkehrsflächen, Kindergärten, Spielplätzen, Grünflächen ...
Sorgfältig geplant, schön umgesetzt – so soll es sein. Bei Neubauten in bestehenden Wohngebieten sieht es ganz anders aus, hier nimmt die Stadt es leider nicht so genau. Im Interesse der Investoren und mit Hinweis auf den Bebauungsplan wird alles durchgewunken, ohne Rücksicht auf Nachbarbebauung,
Verkehrsprobleme, soziale Brennpunkte etc.
Nach den im Verhältnis zur Nachbarbebauung überdimensionalen Mehrfamilienhäusern z.B. in der Kattowitzer Straße, soll es jetzt auch die Hadersleber Straße in Dietrichsfeld treffen. Inmitten der renovierten kleinen Siedlungshäuser von 1935 soll ein 2,5 geschossiges 6-Familienhaus mit 8 Kfz-Stellplätzen entstehen. Der Bauantrag entspricht dem Bebauungsplan und muss nach Auskunft des Bauamtes so genehmigt werden. (....)
Wir betroffene Oldenbürger/innen wünschen uns auch für unsere Stadtteile eine rücksichtsvolle und sorgfältige Planung bei Neubauten. Nicht nur für den Innenstadtbereich können Bebauungspläne geändert werden.
Sonst muss sich Herr Krogmann in einigen Jahren fragen lassen, was in seiner „Gartenstadt“denn aus den kleinen Wohngebieten mit den schönen Gärten geworden ist.
Waltraud Helms Oldenburg