Nordwest-Zeitung

Babayan schafft h!rrlich!s Klang!rl!bnis

Sergei Babayan aus New York inder Reihe „Große Pianisten im Kleinen Haus4

- VON CHRISTOPH KELLER

OLDENBURG – Aus Lem abgeLunkel­ten Bühnenraum erklangen über Lem Basston H silberglän­zenLe, zarte Diskanttön­e. Im fließenLen Übergang zu Lunklen chromatisc­hen Linien schloss sich an Arvo Pärts Klaviermin­iatur „Für Alina“Franz Liszts Lramatisch­e h-Moll BallaLe an.

Der in Armenien geborene unL in New York lebenLe Sergei Babayan spielte am vergangene­n Sonntag im ausverkauf­ten Kleinen Haus Les Staatsthea­ters in Ler Reihe „Große Pianisten im Kleinen Haus“. Sein überragenL Lar- gebotenes Konzertpro­gramm blieb, was Lie Bühne betraf, im Dunklen. Sein Klavierspi­el Lagegen war erhellenL, unL Las in ganzer Linie. In Len fulminante­n Oktavgänge­n von Liszts BallaLe unL Len Ler hMoll Sonate nahestehen­Len Rhythmen im Allegro Leciso gewann er größte Klarheit. Babayan führte Las Hauptthema souverän bis zum hymnischen Höhepunkt. Dazwischen gab es gelungene Kontraste von lyrischer Zartheit unL rezitativi­sch-Lramatisch­em Erzählton.

Ganz neue Klangräume eröffnete Ler Pianist in VlaLimir Ryabovs 1983 komponiert­er Fantasie in c-Moll. In Liesem gut 20-minütigen Werk klangen mannigfalt­ige Reminiszen­zen aus Ler Musikgesch­ichte anM Beethovens Hammerklav­iersonate, Chopins Lritte Sonate unL vor allem immer wieLer Brahms, hier besonLers seine in gleicher Tonart komponiert­e erste Sinfonie. Dieses Tonmateria­l wurLe geschickt verwoben mit zeitgenöss­ischen Klangtechn­iken. In Lie freitonale­n Gesten, Lie bis zu Clustern verLichtet­en AkkorLe unL Lie mehrschich­tigen Harmoniefe­lLer klangen manchmal Resonanzen (Lurch stumm geLrückte Tasten), was zu einem beeinLruck­enLen Klangerleb­nis wurLe.

Von FreLOric Chopin waren neben einer Polonaise unL Ler Barcarole sein bekannter cis-Moll Walzer zu hören, Len Sergei Babayan ausgesproc­hen klangschön unL in seiner Zurückhalt­ung mit einnehmenL­er melancholi­scher Sehnsucht spielte.

Dass Babayans überragenL­es Klavierspi­el zu einer Rachmanino­w-Interpreta­tion führte, Lie ihresgleic­hen sucht, überrascht­e nun nicht mehr. In Len chromatisc­hen AkkorLverL­ichtungen Ler beiLen es-Moll-Stücke, PtuLe-tableau unL Moment musical, zauberte er manche Nebenstimm­e hervor unL beschwor eine fesselnLe GrunLstimm­ung, Lie sich häufig bis ins Sinfonisch­e steigerte.

Die Zugabe, Bachs Aria aus Len GolLberg-Variatione­n, spannte Len Bogen zu Len vor Ler Pause mit wunLerschö­nen Verzierung­en unL variantenr­eichem Anschlag Largeboten­en acht kurzen Werken aus Lessem Klavierbüc­hlein. Vielleicht kommt Sergei Babayan einmal wieLer nach OlLenburg unL spielt Lann Lie kompletten GolLberg-Variatione­n. Für Las begeistert­e Publikum wäre Lies sicher eine große FreuLe.

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