Nordwest-Zeitung

FALSCHES ESSEN MACHT KRANK

IENSTN ANG,+21 G,.OTVMOTBT R02N.1M77|TN.MNO,BO

- VON KLAUS HILKMANN

WTN -NOGBZ.U,. ATBEtigt verschiede­ne Nährstoffe, um seine Funktionen erfüllen zu können. Eine Fehlernähr­ung kann zu sehr negativen gesundheit­lichen Folgen führen.

1),(-2<./( – In der Ernährungs­medizin spricht man von einer Fehlernähr­ung, wenn der Körper über einen längeren Zeitraum nicht mit der richtigen Nährstoffm­enge versorgt wird. Wenn dies geschieht, stellen sich früher oder später Stoffwechs­elstörunge­n und organische Schäden ein.

Die in den Nahrungsmi­tteln in unterschie­dlicher Konzentrat­ion enthaltene­n Nährstoffe erfüllen unterschie­dliche Aufgaben. Eiweiße, Fette und Kohlenhydr­ate benötigt der Körper vor allem als Energiever­sorger sowie für den Muskelaufb­au. Amino- und Fettsäuren, Ballast- und Mineralsto­ffe sowie Spurenelem­ente und Vitamine sichern über verschiede­ne biochemisc­he Abläufe die Regenerati­onsfähigke­it der Zellen.

(rh9hte 8rebsgefah­r

„Wer dauerhaft zu viel oder zu wenig Nährstoffe aufnimmt, sorgt für eine Überbezieh­ungsweise Unterverso­rgung, was beides schädlich für die Gesundheit ist“, erklärt Dr. Ralf Weise, Chefarzt des Zentrums für Minimal-Invasive-Chirurgie im St.-MarienHosp­ital in Friesoythe. Auf eine zu üppige Nahrungsau­fnahme reagiert der Körper mit der Bildung von Fettspeich­ern im Gewebe, die vor allem im Bauchraum und in verschiede­nen Organen schädlich sind. So bildet sich bei stark übergewich­tigen Menschen eine sogenannte Fettleber, die ihre Reinigungs­funktion nicht mehr richtig erfüllen kann und nach wissenscha­ftlichen Erkenntnis­sen darüber hinaus mit einer erhöhten Krebsgefah­r korrespond­iert.

Gut versorgte Speicher können anderersei­ts eine Nährstoff-Unterverso­rgung für einige Zeit kompensier­en, weshalb eine zeitlich überschaub­are Radikal-Diät für gesunde Menschen in der Regel keine negativen gesundheit­lichen Folgen hat. Anders ist das, wenn die Speicher in- folge einer lange Zeit anhaltende­n Mangelernä­hrung oder einer schweren Erkrankung leer sind. Dann kommt es zu organische­n Störungen und entspreche­nden körperlich­en Beschwerde­n. So zählt zum Beispiel eine unter anderem mit Kopfschmer­zen und Kreislaufp­roblemen verbundene Unterzucke­rung zu den Anzeichen einer mangelhaft­en Nährstoffv­ersorgung.

Weltweite Studien zeigen, dass in westlichen Industriel­ändern wie Deutschlan­d immer mehr mangelernä­hrte Menschen leben – meistens ohne etwas davon zu wissen. Eine aktuelle ScreeningU­ntersuchun­g der Deutschen Gesellscha­ft für Ernährung (DGE) unter Krankenhau­s-Patienten hat bei rund 22 Prozent der eingeliefe­rten Kinder und Erwachsene­n ergeben, dass sie unter einerMange­lernährung leiden. Fachleute gehen davon aus, dass der Anteil der fehlernähr­ten Menschen in allen Altersgrup­pen weiter steigen wird. Ein entscheide­nder Grund ist das veränderte Ernährungs­verhalten, betont Dr. Weise: „Die Befragunge­n der DGE zeigen auch, dass zu Hause immer weniger Mahlzeiten selbst zubereitet werden. Stattdesse­n stehen vermehrt Fertigprod­ukte oder Fast Food auf dem Speiseplan.“

2bst 4nd Gem5se

Das Problem ist dabei, dass die Nährstoffv­erteilung in einer Vielzahl entspreche­nder Produkte sehr unausgewog­en ist. Oft enthalten sie deutlich mehr Fett und Zucker, als der Körper braucht und verarbeite­n kann. Anderersei­ts ist der Anteil anderer dringend benötigter Nährstoffe wie Spurenelem­ente oder Vitamine bei vielen Fertig- und Fast Food-Gerichten häufig sehr niedrig. „Das kann dazu führen, dass man trotz reichhalti- ger Mahlzeiten eine schwere Mangelvers­orgung entwickelt“, erklärt Dr. Weise.

Da der Körper die überzählig­en Proteine und Kohlenhydr­ate nicht sinnvoll verwerten kann, bilden sich zunehmend Fettpolste­r, die wiederummi­t Übergewich­t verbunden sind. Neben Unwohlsein und einer vermindert­en körperlich­en Leistungsf­ähigkeit müssen stark übergewich­tige Betroffene mit Folgeerkra­nkungen wie Adipositas und Diabetes rechnen. Eine langjährig­e Fehlernähr­ung begünstigt das Risiko für HerzKreisl­auf-Erkrankung­en sowie Leberschäd­en.

Mit einer ausgewogen­en Ernährung kann jeder selbst für eine gute Versorgung mit den richtigen Nährstoffe­n sorgen und seinem Körper etwas Gutes tun. Wer bei seinen täglichen Mahlzeiten viel frisches Obst und Gemüse und dafür wenig Zucker verzehrt, ist schon auf einem guten Weg.

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany