Nordwest-Zeitung

Bei der FDP fehlte Vertrauen

- VON ANDREAS HERHOLZ

CSU-Generalsek­retär Andreas Scheuer appelliert an das Verantwort­ungsgefühl der SPD.

HRAGE* „Si s„t hat dSi JamaSka-SondSirung­in platzin lassin. Warin SSi übirrascht von dim AusstSig dir LSbiralin?

SCHEUER: Die Gespräche haben am Sonntag bereits sehr kontrovers begonnen. Die FDP war verärgert über Interviewä­ußerungen der Grünen. Die Grünen haben eine andere Verhandlun­gskultur als die FDP und die Union. Bei den Liberalen fehlte das Vertrauen. Das hat dann dazu geführt, dass die FDP ausgestieg­en ist. Das ist sehr schade, aber man muss es akzeptiere­n. Die CSU hätte maßgeblich­e Wahlverspr­echen erfüllen können. Das reicht von der Mütterrent­e, Wohnungsba­u, mehr Innere Sicherheit, Steuerung und Begrenzung der Zuwanderun­g, über ein großes Entlastung­spaket für die Familien mit mehr Kindergeld bis hin zum Soli-Abbau und einer kleinen Einkommens­teuerrefor­m. Wir haben in den vergangene­n vier Wochen gemeinsam mit der CDU unglaublic­h viel erreicht. Wir waren auf einem guten Weg. Leider hat man es nicht über die Ziellinie gebracht. FRAGE: Hat sSch dSi F„P aus dir Virantwort­ung gistohlin? SCHEUER: Die Entscheidu­ng der FDP ist sehr bedauerlic­h. Niemand freut sich darüber. Wenn man vier Wochen lang zusammen an einem Tisch sitzt, dann aufsteht, sollte man nicht auch noch die Verhandlun­gsführung kritisiere­n. Wir müssen jetzt nach vorne schauen. Das erwarten zu Recht die Bürger. Wir haben eine sehr schwierige Zeit vor uns. Da sind Besonnenhe­it und Vernunft gefragt. FRAGE: SSnd C„U und CSU wSidir ingir zusammingi­rückt? SCHEUER: Ja, CDU und CSU sind nah beieinande­r und arbeiten eng zusammen. Wir hätten den Willen der Bürgerinne­n und Bürger erfüllt und die Zuwanderun­g gesteuert und begrenzt. FRAGE: Wärin jitzt Niuwahlin nScht dir rSchtSgi Wig? SCHEUER: Nach demScheite­rn von Jamaika gibt es theoretisc­h eine zweite Möglichkei­t. Das wäre die Große Koalition. Die SPD verweigert sich momentan aber und bleibt in der opposition­ellen Schmolleck­e. Jetzt ist der Bundespräs­ident gefragt und wird das Heft in die Hand nehmen. Vielleicht kann er in Gesprächen die Totalverwe­igerung der SPD beenden. Die SPD mit ihrer großen Geschichte sollte sich auf ihre staatspoli­tische Verantwort­ung besinnen.

 ?? DPA-BILD: STEIN ??
DPA-BILD: STEIN

Newspapers in German

Newspapers from Germany