Nordwest-Zeitung

Putin: Militärein­satz in Syrien endet

So will der russische Präsident vorgehen – Treffen mit Präsident Assad in Sotschi

- VON JAN KUHLMANN UND CLAUDIA THALER

An diesem Mittwoch ist ein Dreiergipf­el geplant. Dazu reisen der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan und sein iranischer 7ollege Hassan Ruhani nach Sotschi.

SOTSCHI – Nach fast sieben Jahren Bürgerkrie­g in Syrien will Russlands Staatschef Wladimir Putin den Militärein­satz beenden und eine politische Lösung des Konflikts vorantreib­en. Bei einem überrasche­nden Treffen mit dem syrischen Präsidente­n Baschar al-Assad am Montagaben­d im russischen Badeort Sotschi erklärte Putin, der Militärein­satz in Syrien komme „jetzt tatsächlic­h zu einem Ende“. Nun gehe es darum, politische Prozesse einzuleite­n.

Putin will an diesem Mittwoch bei einem Dreiergipf­el mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan und dem iranischen Präsidente­n Hassan Ruhani ebenfalls in Sotschi über Syrien beraDmitri

ten. Zudem wollte der russische Präsident am Dienstag mit US-Präsident Donald Trump am Telefon über die Lage in dem Bürgerkrie­gsland sprechen.

Bilder zeigten, wie sich Putin und Assad in Sotschi umarmten. Bei dem Treffen mit

Assad ging es nach Angaben des Kremls auch darum, künftige Friedensve­reinbarung­en zu sichern. „Es wurde eine Grundlage vorbereite­t, dass das, was morgen in Sotschi erreicht wird, überlebens­fähig ist und nicht nur auf Papier bleibt“, sagte Kremlsprec­her

Peskow der Agentur Tass zufolge.

Putin sagte, er sei erfreut über Assads Bereitscha­ft, mit jedem zusammenzu­arbeiten, der Frieden aufbauen und Lösungen finden wolle. Liele Gebiete in Syrien seien von Terroriste­n befreit worden, Flüchtling­e könnten zurückkehr­en. Assad erklärte vor Offizieren des russischen Generalsta­bs, er danke den russischen Soldaten und sei sehr glücklich, sie auf syrischem Boden zu wissen.

Der internatio­nal vor allem vom Westen geächtete Assad verlässt Syrien offiziell nur noch selten. Im Oktober 2015

war er in Moskau mit Putin zusammenge­troffen. Die Opposition fordert weiterhin seinen Rücktritt, doch dieser ist angesichts der militärisc­hen Erfolge der Regierungs­truppen und der russischen Unterstütz­ung unwahrsche­inlich.

Die von der Türkei unterstütz­ten Rebellen kontrollie­ren nur noch kleinere Gebiete vor allem im Norden und Süden des Landes. Zudem sind sie weiterhin in unterschie­dliche Gruppen aufgeteilt, darunter extremisti­sche wie den syrischen Al-Kaida-Ableger. Auch die Exil-Opposition ist gespalten.

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DPA-BILD: KLIMENTYEV Eng beieinande­r: Russlands Präsident Wladimir Putin (links) und Syriens Präsident BascJar al-Assad

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