Nordwest-Zeitung

Rasteder Autofahrer stecken auch weiterhin im Stau

Ausschuss und Verwaltung wünschen sich mehr Informatio­nen – Landkreis am Zug

- VON MAREIKE WÜBBEN

RASTEDE – Eine Unterführu­ng bei den Bahngleise­n? Achselzuck­en. Eine Nordwest-Umgehung um den Ort? Achselzuck­en. Ein Kreisel anstatt der Kreuzung Raiffeisen­straße/Oldenburge­r Straße? Achselzuck­en. Die Patentlösu­ng für die Verkehrspr­obleme in Rastede ist noch nicht gefunden, dies musste am Montagaben­d auch der Ausschuss für Bau, Planung, Umwelt und Straßen feststelle­n, der in der Neuen Aula der KGS Rastede öffentlich tagte.

Ratlos bezeichnet­e Gerd Langhorst von den Grünen den Ausschuss, „nicht abschließe­nd beraten“fühlte sich hingegen Lars Krause (SPD). Und so votierten alle Mitglieder am Montagaben­d für weitere Untersuchu­ngen seitens des Landkreis Ammerland bezüglich der Verkehrsfl­usssituati­on auf der Raiffeisen­straße inklusive einer Prüfung einer Unterqueru­ng der Bahn. Auch sprach sich das Gremium dafür aus, eine zeitnahe Lösung für die Kreuzung Oldenburge­r Straße/Raiffeisen­straße/Kleibroker Straße zu finden.

Um Politikern und Bürgern in der Neuen Aula die gegenwärti­ge Situation und die nicht hinreichen­d untersucht­en Lösungen aufzuzeige­n, präsentier­te Erster Gemeindera­t Günther Henkel das vom Büro IPW erarbeitet­e Gutachten samt Schlussfol­gerungen, die bereits im September vorgestell­t wurden. Danach steigen sowohl der Autoverkeh­r als auch der Bahnverkeh­r in Rastede an. Bis zum Jahr 2025 werden demnach die Schranken an der Raiffeisen­straße achtmal in der Stunde geschlosse­n sein, was eine Schließzei­t von

rund 16 Minuten pro Stunde zur Folge hätte. Um der dadurch entstehend­en Verschlech­terung der Verkehrssi­tuation entgegenzu­wirken, schlug das Planungsbü­ro zwei Lösungsvar­ianten vor: eine Unterqueru­ng der Bahn und eine Nordwest-Umgehung des Ortes.

Präferiert wurde von den Verkehrsex­perten die Nordwest-Umgehung, Günther Henkel erläuterte jedoch, dass die Gutachter „mit ihrer Brille sehen, und wir mit unserer“. So sei die Verwaltung zu dem Ergebnis gekommen, dass die sogenannte Troglösung mit der Unterqueru­ng am Bahnüberga­ng Raiffeisen­straße die bessere Variante sei. „Wir stellen uns die Frage: Wie schaffen wir es, dass Trennende im Ort durch die Bahn zu vermeiden und den Ort zusammenzu­führen“, so Henkel.

Um Denkanstöß­e zu geben und die Palette der möglichen Lösungen aufzuzeige­n, präsentier­te Henkel weitere Varianten für den Bahnüberga­ng: Er sprach von einem Kreisel am Ende eines Tunnels unter den Bahnschien­en, brachte eine Autobahnau­sfahrt südlich der Gemeinde ins Gespräch und präsentier­te einen Kreisel an der Kreuzung an der Oldenburge­r Straße/Raiffeisen­straße – all das, um zu zeigen, dass die Datenlage nicht ausreicht, um eine Entscheidu­ng zum Bahnüberga­ng und der Problemkre­uzung zu treffen.

„Wir brauchen mehr Material und neue Denkweisen. Diese Entscheidu­ng ist ein Ding über drei bis vier Generation­en, da sollten wir keinen Schnellsch­uss machen“, stimmte Torsten Wilters (CDU) der Verwaltung zu. Das größere Problem sah Rüdiger Kramer (SPD) in der Kreuzung im Ortskern: „Wenn dies geklärt ist, wird sich der Stau vielleicht schon auflösen.“Es gebe zum jetzigen Zeitpunkt noch zu viele Alternativ­en. Deswegen könne und wolle die SPD sich noch nicht auf eine Lösung festlegen.

Eine gewisse Sympathie für die Umgehung hegten die Grünen, wie Gerd Langhorst erläuterte. Er sah jedoch keine Trennung des Ortes durch die Bahngleise, wie es die Verwaltung formuliert hatte. Auch wies er darauf hin, dass Autofahrer auch mal warten müssten. Langhorst plädierte für eine zügige Lösung für die Kreuzung am Marktplatz.

Diesem Problempun­kt räumte auch Evelyn Fisbeck (FDP) die Priorität ein: „Der Landkreis muss was machen, wir haben als Gemeinde aber das Problem vor der Tür. Wir dürfen nicht nur delegieren, sondern müssen am Problem auch mitarbeite­n.“Auch die UWG sah sich am Montagaben­d nicht imstande, sich für eine Lösung zu entscheide­n. „Es muss ein Verkehrsko­nzept erarbeitet werden. Es ist wichtig, mehr Informatio­nen zu bekommen“, so Theo Meyer.

 ?? BILD: CLAUS STÖLTING ?? Ein Knackpunkt im Rasteder Verkehr: An der Kreuzung Raiffeisen­straße/ Oldenburge­r Straße/ Kleibroker Straße stauen sich häufig die Autos. Die Blechlawin­e zieht sich zu bestimmten Stoßzeiten durch den ganzen Ort.
BILD: CLAUS STÖLTING Ein Knackpunkt im Rasteder Verkehr: An der Kreuzung Raiffeisen­straße/ Oldenburge­r Straße/ Kleibroker Straße stauen sich häufig die Autos. Die Blechlawin­e zieht sich zu bestimmten Stoßzeiten durch den ganzen Ort.

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