60 Wolfsrudel leben in Deutschland
Anwälte von Niels Stolberg rücken Kreditinstitut ins Scheinwerferlicht des Prozesses
BERLIN/JADE/DPA – Wölfe haben sich in Deutschland weiter vermehrt: Inzwischen sind 60 Rudel nachgewiesen, 13 mehr als vor einem Jahr. Das geht aus Daten des Bundesamts für Naturschutz (BfN) und der Dokumentationsund Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) hervor. 13 Wolfspaare und drei sesshafte Einzelwölfe einberechnet, gehe man von 150 bis 160 erwachsenen Wölfen aus, sagte BfN-Präsidentin Beate Jessel. Vor einem Jahr waren es 140. In Niedersachsen gibt es zehn Rudel, vier Paare, zwei sesshafte Einzelwölfe und einen streunenden Wolf.
Unterdessen haben DNAAnalysen bewiesen, dass ein Wolf für den Tod von 22 Schafen in Jade (Kreis Wesermarsch) Ende September verantwortlich war.
Die Bremer Landesbank muss erneut Antworten auf drängende Fragen geben. Das Gericht hat einen Revisionsbericht angefordert.
BREMEN/OLDENBURG. – Was wusste die Bremer Landesbank als Hausbank der damaligen Bremer Vorzeige-Reederei Beluga über die Einzelheiten der Finanzierung neuer Schiffsbauten? War den Bankern bewusst, dass der damalige Firmenchef Niels Stolberg seinen Eigenkapitalanteil nur vorgetäuscht oder wie er selbst sagt „kreativ dargestellt“hat? Kannten die BankExperten das angeblich branchenübliche Vorgehen bei der Finanzierung neuer Schiffe und waren sie im Bilde darüber, dass ein Teil der Zahlungen an eine beteiligte Werft später wieder zurückfloss?
Antworten auf diese Fragen erhofft sich das Landgericht Bremen durch einen umfassenden und vollständigen Revisionsbericht der Bank zu
dem Thema. Die angeforderten Informationen sind deshalb sehr wichtig, weil sich daraus ergeben kann, wie der Gesamtkomplex Kreditbetrug im Strafverfahren gegen den inzwischen in Oldenburg lebenden Ex-Werftchef Stolberg und die drei mitangeklagten Reedereimanager zu bewerten ist.
Sollten der Bank die Einzelheiten der Finanzierung bekannt gewesen sein, so kann Stolberg nach Ansicht seiner Verteidiger nicht wegen Kreditbetrugs verurteilt werden. Denn in einem Kreditgeschäft, so ihre Argumentation, seien falsche Angaben nur dann strafbar, wenn sie für die Kreditvergabe erheblich gewesen seien. Stolbergs Vertei- digung baut darauf auf, dass die Banken stillschweigend akzeptiert hätten, dass sie nicht 70 oder 80 Prozent, sondern gelegentlich bis zu 100 Prozent der Schiffsneubauten finanzierten. Wichtig sei ihnen das vorteilhafte Kreditgeschäft mit Beluga gewesen.
Nachdem die Bank zunächst einen Bericht vorgelegt hatte, der eher als „Veralberung“oder „humoristischer Beitrag“bewertet worden war, verständigten sich jetzt die Prozessparteien darauf, dass die Bank erneut vom Gericht angeschrieben und um vollständige Auskunft gebeten wird. Sollte dies wieder nicht der Fall sein, ist es möglich, dass alle mit diesen Fragen befassten Bankbeschäftigten als Zeugen geladen werden.
Andernfalls könnte eine vollständige Auskunft der Bank aber auch dazu führen, dass der Stolberg-Prozess im Januar oder Februar 2018 ein schnelles Ende finden könnte. Für Stolberg geht es darum, mit einer Strafe davonzukommen, die zur Bewährung ausgesetzt werden kann. Nächster Verhandlungstermin ist der 11. Januar.