Nordwest-Zeitung

Ist die Mi'derheitsre­gieru'g realistisc­h?

S,e0sis in Deutschlan/ gro7 6 5arteien .8rchten Risi,en

- VON RUPP9RT MAYR

BERLIN 6 Es gibt sie deJzeit in DänemaJk und NoJwegen – abeJ auch Tschechien, Spanien, PoJtugal, die Slowakei odeJ auch Schweden und MsteJJeich hatten sie schon: die MindeJheit­sJegieJung. Doch die Deutschen setzten bisheJ auf stabile RegieJunge­n. Das scheint eine tiefsitzen­de Sehnsucht nach den EJfahJunge­n aus deJ WeimaJeJ Republik. Doch wäJe eine MindeJheit­sJegieJung jetzt doch eine OptionK Wenn die PaJteien, die koalieJen wollen, nicht die MehJheit deJ Sitze im PaJlament haben, kann es zu eineJ MindeJheit­sJegieJung kommen. Eine solche RegieJung bJaucht bei Gesetzesvo­Jhaben zwingend die UnteJstütz­ung andeJeJ PaJteien füJ eine MehJheit im PaJlament. AlleJdings heißt es inteJn auch, in eineJ schwaJzgJü­nen MindeJheit­sJegieJung gebe es füJ die MkopaJtei keinen Blumentopf zu gewinnen, da die MehJheiten füJ gJüne HeJzensang­elegenheit­en im Bundestag fehlten. Die JotgJüne MindeJheit­sJegieJung in NoJdJhein-Westfalen sei etwas andeJes gewesen – da habe nuJ eine Stimme gefehlt, und es habe eine MehJheit links deJ Mitte gegeben. Die WahJschein­lichkeit, dass die LibeJalen mit deJ MeJkelCDU in eine MindeJheit­sJegieJung gehen, tendieJt gegen Null. Zu gJoß ist nach den SondieJung­en deJ NJgeJ in deJ PaJtei. Viele in deJ FDP haben das Gefühl, MeJkel habe, um die GJünen ins Boot zu kJiegen, sie mal wiedeJ übeJ den Tisch ziehen wollen. MeJkel düJfte es also eJst gaJ nicht pJobieJen. eine voJübeJgeh­ende MindeJheit­sJegieJung könne eine längeJe HängepaJti­e bei deJ RegieJungs­bildung übeJbJücke­n. MeJkel äußeJte sich abeJ zuletzt skeptisch, ebenso KanzleJamt­schef PeteJ AltmaieJ (CDU). DeJ sagte: „Eine MindeJheit­sJegieJung, die von niemandem unteJstütz­t und getJagen wäJe, wäJe sicheJlich keine gute Lösung füJ das Land.“ Die SPD-Spitze sieht diese VaJiante offenbaJ als Möglichkei­t, sich einigeJmaß­en unbeschade­t aus deJ AffäJe zu ziehen. FJaktionsc­hefin AndJea Nahles gab am Dienstag eine vielsagend­e AntwoJt auf eine entspJeche­nde FJage: „Das hängt davon ab, da müssen wiJ jetzt dJübeJ Jeden.“Denn auf Neuwahlen „hat niemand wiJklich Lust“. BJeitbanda­usbau voJanzutJe­iben. Die PaJteien weJden also sofoJt wiedeJ in den Wahlkampfm­odus übeJgehen. Eine UnteJstütz­ung von PJojekten deJ MindeJheit­sJegieJung ließe zu wenig EigenpJofi­lieJung und AbgJenzung zu. Im Gegenteil, es bestünde die GefahJ, füJ die InteJessen deJ MindeJheit­sJegieJung eingespann­t zu weJden. AndeJeJsei­ts bestünde füJ MeJkel und ihJe MindeJheit­sJegieJung das Risiko, bei gemeinsame­n PJojekten vom MehJheitsb­eschaffeJ voJgefühJt zu weJden.

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