Nordwest-Zeitung

Mahnmal neben Höckes Haus

Künstlerko­llektiv stellt Betonstele­n auf

- VON ANNE-BÉATRICE CLASMANN UND MICHEL WINDE

BORNHAGEN – Das Kollektiv „Zentrum für politische Schönheit“(ZPS) hat auf einem Nachbargru­ndstück des Thüringer AfD-Chefs Björn Höcke das Berliner Holocaust-Mahnmal nachempfun­den. Aus Protest gegen eine umstritten­e Rede Höckes in Dresden über den Massenmord an den europäisch­en Juden stellten ZPS-Aktivisten am Mittwochmo­rgen nach eigenen Angaben 24 Stelen in Sichtweite von Höckes Haus im thüringisc­hen Bornhagen auf. Eine Polizeispr­echerin bestätigte, dass es sich um Höckes Wohnhaus handelt.

Den ZPS-Angaben zufolge soll Höcke außerdem seit JaPhilipp

nuar von dem angemietet­en Haus aus beobachtet worden sein. „Wir wollen und können die grotesken Forderunge­n zur Geschichts­politik nicht auf sich beruhen lassen“, erklärte der künstleris­che Leiter Ruch laut Mitteilung. Die provokativ­e Künstlergr­uppe forderte Höcke dazu auf, vor dem Denkmal in Berlin oder dem Nachbau in Bornhagen auf die Knie zu fallen und um Vergebung für die deutschen Verbrechen des Zweiten Weltkriegs zu bitten.

Dieser Forderung werde Höcke natürlich nicht nachkommen, sagte AfD-Landesspre­cher Stefan Möller am Mittwoch. Er warf dem ZPS psychologi­sche Kriegsführ­ung gegen Höcke und dessen Familie vor.

Zum Nachbau des Denkmals äußerte sich die Mitinitiat­orin des Berliner Holocaust-Mahnmals, Lea Rosh: „Das ist eine wunderbare Idee“, sagte sie. Die Aktion sei eine „herrliche Bestrafung“.

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DPA-BILD: PFÖRTNER 24 Betonstele­n erinnern an das Berliner HolocaustM­ahnmal.

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