Terminstreit erschwert WM-Qualifikation
Nationalmannschaft geht personell geschwächt in :oppel-Spieltag
CHEMNITZ – Die Vorfreude ist getrübt: Nach ihrer starken Leistung bei der EM mit dem Viertelfinal-Einzug beginnt für Deutschlands Basketballer die Qualifikation für die WM 2019 in China. Doch dem neuen Bundestrainer Henrik Rödl fehlen neben den NBA-Stars fünf Leistungsträger wegen des Terminstreits mit der Euroleague. „Sinnfrei“, nennt Kapitän Robin Benzing die Situation vor den Partien an diesem Freitag (19.30 Uhr) in Chemnitz gegen Georgien und am Montag in Österreich.
Es ist ein Ringen um die Vormachtstellung im europäischen Basketball. Der Weltverband Fiba veranstaltet in dieser Saison erstmals seit langem wieder Länderspiele während der Saison. Die Idee dabei ist, durch regelmäßigefür
re Auftritte der Nationalteams den Sport präsenter und populärer zu machen. Die Euroleague, die den Club-Wettbewerb mit Europas besten Teams betreibt, nahm darauf keine Rücksicht. Partien finden fast parallel statt.
Sie kritisiert, dass die Profis der nordamerikanischen Liga NBA in der WM-Quali fehlen. Die NBA lässt ihre Spieler nicht gehen. Dies verzerre den Wettbewerb und sei schlecht die Vermarktung, so die Euroleague. „Wenn ein Premium-Produkt präsentiert werden soll, dann muss es auch ein Premium-Produkt sein“, sagte Euroleague-Präsident Jordi Bertomeu kürzlich.
Die Situation ist komplett verfahren. Die Fiba verkürzte zuletzt das Länderspielfenster leicht, um der Euroleague eine Anpassung zu erleichtern. Das änderte aber nichts. Die Euroleague fordert unbeirrt einen Quali-Modus, bei dem die Spiele im Sommer ausgetragen werden, wenn die Ligen pausieren.
Fünf Spieler von Euroleague-Teams hatte Rödl nominiert, alle fehlen jetzt. Das sind Lucca Staiger, Maodo Lo und Patrick Heckmann von Meister Bamberg, dem einzigen deutschen Teilnehmer der Königsklasse, sowie Tibor Pleiß und Johannes Voigtmann, die für spanische Clubs auflaufen. Ihre Teams haben am Abend vor Deutschlands Georgien-Spiel einen Auftritt im europäischen Wettbewerb. Ihr Fehlen ist eine Chance für weniger etablierte Spieler. Dabei sind Baskets-Profi Carsten Tadda und der frühere Oldenburger Dominik Lockhart (inzwischen BG Göttingen).
Im Februar ist ein weiteres Fenster für WM-Qualipartien vorgesehen, bei dem es das Problem wieder gibt. Ein Sprecher des Deutschen Basketball Bundes sagt: „Es kann keiner wollen, dass es im Februar wieder so abläuft. Hoffentlich besinnt sich die Euroliga endlich zum Wohle des europäischen Basketballs.“