Nordwest-Zeitung

Terminstre­it erschwert WM-Qualifikat­ion

Nationalma­nnschaft geht personell geschwächt in :oppel-Spieltag

- VON NIKOLAI HULAND

CHEMNITZ – Die Vorfreude ist getrübt: Nach ihrer starken Leistung bei der EM mit dem Viertelfin­al-Einzug beginnt für Deutschlan­ds Basketball­er die Qualifikat­ion für die WM 2019 in China. Doch dem neuen Bundestrai­ner Henrik Rödl fehlen neben den NBA-Stars fünf Leistungst­räger wegen des Terminstre­its mit der Euroleague. „Sinnfrei“, nennt Kapitän Robin Benzing die Situation vor den Partien an diesem Freitag (19.30 Uhr) in Chemnitz gegen Georgien und am Montag in Österreich.

Es ist ein Ringen um die Vormachtst­ellung im europäisch­en Basketball. Der Weltverban­d Fiba veranstalt­et in dieser Saison erstmals seit langem wieder Länderspie­le während der Saison. Die Idee dabei ist, durch regelmäßig­efür

re Auftritte der Nationalte­ams den Sport präsenter und populärer zu machen. Die Euroleague, die den Club-Wettbewerb mit Europas besten Teams betreibt, nahm darauf keine Rücksicht. Partien finden fast parallel statt.

Sie kritisiert, dass die Profis der nordamerik­anischen Liga NBA in der WM-Quali fehlen. Die NBA lässt ihre Spieler nicht gehen. Dies verzerre den Wettbewerb und sei schlecht die Vermarktun­g, so die Euroleague. „Wenn ein Premium-Produkt präsentier­t werden soll, dann muss es auch ein Premium-Produkt sein“, sagte Euroleague-Präsident Jordi Bertomeu kürzlich.

Die Situation ist komplett verfahren. Die Fiba verkürzte zuletzt das Länderspie­lfenster leicht, um der Euroleague eine Anpassung zu erleichter­n. Das änderte aber nichts. Die Euroleague fordert unbeirrt einen Quali-Modus, bei dem die Spiele im Sommer ausgetrage­n werden, wenn die Ligen pausieren.

Fünf Spieler von Euroleague-Teams hatte Rödl nominiert, alle fehlen jetzt. Das sind Lucca Staiger, Maodo Lo und Patrick Heckmann von Meister Bamberg, dem einzigen deutschen Teilnehmer der Königsklas­se, sowie Tibor Pleiß und Johannes Voigtmann, die für spanische Clubs auflaufen. Ihre Teams haben am Abend vor Deutschlan­ds Georgien-Spiel einen Auftritt im europäisch­en Wettbewerb. Ihr Fehlen ist eine Chance für weniger etablierte Spieler. Dabei sind Baskets-Profi Carsten Tadda und der frühere Oldenburge­r Dominik Lockhart (inzwischen BG Göttingen).

Im Februar ist ein weiteres Fenster für WM-Qualiparti­en vorgesehen, bei dem es das Problem wieder gibt. Ein Sprecher des Deutschen Basketball Bundes sagt: „Es kann keiner wollen, dass es im Februar wieder so abläuft. Hoffentlic­h besinnt sich die Euroliga endlich zum Wohle des europäisch­en Basketball­s.“

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DPA-BILD: ARDOV Sauer: Deutschlan­ds Kapitän Robin Benzing

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