Nordwest-Zeitung

Bosz wirkt immer hilfloser

Dortmun/er Trainer /roht im Fall einer Nie/erlage gegen Schalke /as Aus

- VON RALPH DURRK

Vor /em Revier/erby ist /ie Stimmung beim BVB im Keller. Die Spieler wirken lustlos – un/ /er Trainer ratlos.

DORTMUND – Trainer Peter Bosz blickte in den letzeines ten Minuten trauGeburt­stages rigen frustriert und ratlos drein. Die Abteilung Attacke musste HansüberGe­schäftsFuß­ball-BunJoachim Watzke nehmen. Der führer von desligist Borussia Dortdie mund rüttelte völlig verkrampft­en Spieler nach dem sang- und klanglosen Championse­nergisch League-Aus wach.

„Ich erwarte jetzt Mut, Entschloss­enLeidensc­haft“, heit, appelliert­e Watzke am Mittwoch vor dem 173. Revierderb­y gegen Erzrivale Schalke 04 an diesem SamsWenn tag (15.30 Uhr). es tatsächlic­h so kommt, ist vielleicht Bosz noch zu retten.

Der Niederländ­er weiß, was das Stündlein nach dem blutleeren 1:2 (1:0) gegen Tottenham Hotspur geschlagen hat. „Wir müssen das Derby gewinnen“, sagte der 54-Jährige: „Auch für meine Position.“Diese ist nach einer weiteren rätselhaft­en Vorstellun­g ohne Mumm, Aufbäumen oder einen Anflug von Selbstvert­rauen in höchster Gefahr. Bosz lieferte kaum Gründe dafür, überhaupt noch an ihm festzuhalt­en. Die Fans flohen lange vor dem Abpfiff zu Tausenden, es gab Pfiffe, nur ein verzweifel­tes Häuflein auf der Südtribüne versuchte, an die Ehre der Spieler zu appelliere­n. Doch der Eindruck war, dass diese den Ernst der Lage verkennen. Kapitän Marcel Schmelzer beispielsw­eise hob die ordenterst­e liche Halbzeit mit dem Führungsto­r des ansonsten lustloPier­re-Emerick sen Aubameyang (31. Minuten) hervor, anstatt sich auf das Bild des Jammers nach der Pause zu konzentrie­ren. HarKane ry (48.) nach einem erneuten bösen Abwehrpatz­er und Heung-Min Son (76.) drehten das Spiel scheinbar mühelos. Der Blick auf das „Derder by Hoffnung“fiel realistisc­her aus. „Die Fans haben lange die Ruhe bewahrt. Wir sind ihnen und der Stadt schuldig, diese drei Punkte zu holen“, forderte Schmelzer. Bosz, ruhig wie immer, aber fast resigniere­nd, klammert sich an seine letzte Chance. „Ich glaube, dass das Derby das Beste ist, was uns passieren kann. Da braucht der Trainer keinen Psychologe­n – nur das Spiel.“Er stellte fest, dass nach einem Sieg aus den vorigen neun Pflichtspi­elen „die Angst in die Mannschaft gekommen ist“.

Woher die Trendwende kommen soll? Dazu hatte Bosz nichts zu sagen. Zu krachend war der Absturz von der Spitze der Bundesliga, zu blamabel das Auftreten in der Champions League. Die Dortmunder müssen es nun schaffen, sich für das heiße Duell mit den in der Tabelle vorbeigezo­genen Schalkern zusammenzu­reißen. „Dann werden unsere Fans auch wie eine Wand hinter dem Team stehen“, sagte Watzke.

Geht es schief, wird es im Verein turbulente­r werden. Am Sonntag um 11 Uhr stellt sich der Geschäftsf­ührer auf der Jahreshaup­tversammlu­ng den Mitglieder­n, tags darauf den Aktionären. Bosz sagt, er sehe „kein Endspiel“. Im Falle einer Pleite wird Watzke das wohl anders sehen.

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DPA-BILD: MEISSNER Frustriert: Peter Bosz schreit etwas während des Tottenham-Spiels auf das Feld.
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