Nordwest-Zeitung

Bundesliga verliert an Boden

- VON JANA LANGE

KÖLN/SID – Die Fußball-Bundesliga verliert im Europapoka­l immer mehr an Boden. Nach dem vorzeitige­n Aus für 1899 Hoffenheim und Hertha BSC können am letzten Spieltag bestenfall­s noch vier Mannschaft­en die K.o.-Runden erreichen und sich damit Sonderpunk­te in der UefaFünfja­hreswertun­g sichern. Nur Bayern München und RB Leipzig sind von ursprüngli­ch sieben Startern im Moment im Frühjahr sicher dabei, Borussia Dortmund und der 1. FC Köln bangen noch.

In dieser Woche hatten Bayern München (2:1 bei RSC Anderlecht), RB Leipzig (4:1 in Monaco/beide in der Champions League) und der 1. FC Köln (1:0 gegen den FC Arsenal/Europa League) Siege und jeweils zwei Punkte in der Uefa-Wertung erkämpft. Borussia Dortmund verlor in der Königsklas­se 1:2 gegen Tottenham Hotspur, Hoffenheim verpasst nach dem 1:3 in Braga ebenso die K.o.-Runde der Europa League wie Hertha BSC (2:3 bei Athletic Bilbao). Die Fünfjahres­wertung entscheide­t über die Anzahl der Startplätz­e in den Europapoka­l-Wettbewerb­en. Großes Bild: Svenja Huth (3. von links) feiert mit ihren Teamkamera­dinnen ihren Treffer zum 4:0. Bundestrai­nerin Steffi Jones (kleines Bild) verschafft der Sieg etwas Ruhe.

Die Bundestrai­nerin hatte stark in der Kritik gestanden. Den .ieg in Bielefeld sahen 6505 Zuschauer.

BIELE:ELD – Steffi Jones kann aufatmen: Im Endspiel für die umstritten­e Bundestrai­nerin ist den deutschen Fußballeri­nnen gegen Frankreich ein überaus überzeugen­der 4:0 (3:0)-Sieg gelungen. Nach dem Befreiungs­schlag im letzten Länderspie­l des Jahres wird Jones aller Voraussich­t nach im Amt bleiben dürfen.

„Das war die richtige Antwort, es hat alles gepasst. Das war ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte Jones und betonte: „Es ging nicht um meine Person, sondern um die Sache. Wir haben immer klar von einem Umbruch gesprochen. Manchmal muss man einen Schritt zurück machen, um zwei nach vorne zu gehen. Das war der Fall.“

Die Treffer beim erstaunlic­h dominanten Auftritt vor 6505 Zuschauern in Bielefeld erzielten Alexandra Popp (21. Minute/44.) und Svenja Huth (39./53.) jeweils per Doppelpack. Für Frankreich vergab Eugenie Le Sommer in der 85. Minute einen Foulelfmet­er.

„Das war eine Antwort an alle Kritiker da draußen. Uns war bewusst, dass wir eine Reaktion zeigen müssen. Das haben wir super gemacht“, sagte Popp.

Wegen enttäusche­nder Leistungen nach dem Viertelfin­al-Aus bei der EM hatte DFB-Präsident Reinhard Grindel für den Härtetest eine deutliche Leistungss­teigerung gefordert und Jones öffentlich angezählt. Die Qualifikat­ion für die WM 2019 steht auf dem Spiel, die Geduld der Bosse war aufgebrauc­ht – trotz der Vertragsve­rlängerung für Jones nach dem EM-Debakel.

Als Tribünenga­st verfolgte Grindel, wie die deutsche Auswahl gegen den WM-Gastgeber im ersten Durchgang mutig und selbstbewu­sst zu Werke ging. Jones setzte im Duell mit dem Weltrangli­stenvierte­n auf das unter Vorgängeri­n Silvia Neid etablierte 4-2-3-1-System mit Popp als Sturmspitz­e.

Und die brachte das DFBTeam mit ihrem Markenzeic­hen, einem wuchtigen Kopfball, nach Freistoß von Dzsenifer Marozsan in Führung. Die Rückkehr der Kapitänin, die nach einem Jochbeinbr­uch mit einer Schutzmask­e auflief, verlieh dem deutschen Spiel Sicherheit.

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