Nordwest-Zeitung

VfB stellt sich „operativ“neu auf

Cheftraine­r Stephan Ehlers knüpft Kontakte zu zwei Oldenburge­r Ärzten

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Durch die Kooperatio­n mit zwei Medizinern aus Bloherfeld­e und Eversten soll die Zahl der Verletzten sinken. Zuletzt ließen sich die Spieler oft auf eigene Faust behandeln.

den VfB seit längerer Zeit begleiten. Schon unter Vorgänger Dietmar Hirsch waren zu der stetig steigenden Zahl an Langzeitve­rletzten immer wieder kleine und große Blessuren hinzugekom­men. Dass sich die Mannschaft von allein aufstellte, war eigentlich mehr Regel als Ausnahme. „Wenn man so viele Ausfälle zu beklagen hat, kann das nicht nur Pech sein“, meint Ehlers und sieht ein Problem im „Wildwuchs“den er vorfand, als er im August Hirsch ablöste. Anders als in früheren Zei- ten, als Verein, Trainer und Spieler zum Beispiel lange Teamarzt Dr. Albrecht Glüse vertrauten, ließen sich die Akteure in der jüngeren Vergangenh­eit von vielen verschiede­nen Medizinern auf eigene Faust behandeln. „Teilweise in ihren Heimatstäd­ten“, sagt Ehlers kopfschütt­elnd: „Da fehlt einem als Trainer der Überblick.“

Auf Empfehlung aus seinem privaten Umfeld kommt es nun zur Kooperatio­n mit zwei Oldenburge­r Ärzten. Dr. Björn Jespersen, der mit den Schwerpunk­ten Unfallchir­urgie und Sporttraum­atologie im Ärztezentr­um Eversten tätig ist, und Dr. Sven-Ole Dörwaldt, Allgemein- und Sportmediz­iner aus Bloherfeld­e, fungieren als feste Anlaufpunk­te und Ansprechpa­rtner für Trainer wie Spieler und sollen zumindest auch bei Heimspiele­n mit dabei sein.

„Kurze Wege, zeitnahe Behandlung­en“seien zwei wichtige Punkte, sagt Ehlers. „Und wir sind vor allem zu jeder Zeit über den Heilungsve­rlauf, über Ausfallzei­ten und Einsatzcha­ncen informiert“, erklärt der Coach und ist auch über neue Möglichkei­ten der Prophylaxe froh. „Wir erfahren, wo der Spieler Schwächen hat und woran wir mit gezielten Übungen im Training arbeiten können.“

Eine „der größten Baustellen“sieht Ehlers so geschlosse­n: „Wir müssen in der aktuellen Lage ein Steinchen nach dem anderen umdrehen, damit es bergauf geht.“Es wird sich zeigen, ob das neue Rezept dem kränkelnde­n VfB beim Gesunden hilft.

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