Auf Spurensuche nach Klangraritäten
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OLDENBURG s Galileo Galilei? Klar, den Namen des „Vaters der Naturwissenschaften“hat jeder schon gehört. Doch dass der große Galileo einen Bruder hatte, der in seiner Zeit ein geschätzter Komponist war, ist heute nicht mehr allgemein bekannt.
Nun gibt es die Gelegenheit, die Musik Michelangelo Galileis zu hören. Veronika Skuplik und Andreas Arend lassen sie am Dienstag, 28. November, im Rotarischen Schlosskonzert in der seltenen Kombination aus Violine und Theorbe erklingen.
Eingebettet ist Galileis Werk zwischen andere italienische Klangraritäten des späten 16. und 17. Jahrhunderts: Auch Musik von Komponisten wie Falconiero, Molinaro, Schop oder Zamboni lässt sich heute trotz der reizvollen altitalienischen Klanglichkeit nur selten hören.
Viele dieser Stücke wurden nie gedruckt oder sind kaum noch erhältlich. Eine, die sich auf die Spurensuche nach solch verschütteten Werken macht, ist Geigerin Veronika Veronika Skuplik an der Geige und Andreas Arend mit der Theorbe gastieren zum Rotarischen Benefizkonzert im Oldenburger Schloss.
Skuplik. Die Oldenburgerin erzählt, wie sie einst einen Stapel seltener Noten in Florenz erwerben konnte. Weitere Werke bekam sie aus dem Umkreis des berühmten Nikolaus Harnoncourt. Skuplik weiß mit solchen Raritäten umzugehen, sie spielt meisterlich Violine.
Mit ihrem Ensemble La Dolcezza gilt Skuplik hier als feste Musikgröße, für ihre solistische Violinkunst ist sie aber längst auch international
hoch angesehen, so sehr gar, dass sie selbst in der New Yorker Carnegie Hall gespielt hat. Dabei ist Skuplik keineswegs eine Stargeigerin modernen Zuschnitts. Sie versucht nicht, mit Virtuosität Staunen zu erregen oder sich mit größtmöglichem Ton über ganze Sinfonieorchester zu erheben.
Stattdessen befreit Skuplik die Musik vom Staub der Jahrhunderte und lässt sie in jenem Klanggewand und Interpretationsstil erklingen, für
die sie einst komponiert wurden. „Originalklang“wird dies genannt, und das Klangerlebnis hat tatsächlich wenig zu tun mit dem üblichen Geigenklang unserer Tage, sondern wirkt entschlackt, frei, oft sehr sinnlich.
Andreas Arends Theorbe geht mit Skupliks Geige eine Klangsymbiose ein, die sie eine „sehr intime Besetzung mit vielen Möglichkeiten“nennt. Theorbe – ein Instrument aus der Familie der Lauten
mit besonders langem Hals – und Violine „verkörpern Gegensätze, etwa Akkord gegen Melodie, oder auch Hof gegen Kneipe“, so Skuplik.
Andreas Arend, der mit führenden Barockorchestern musiziert, ist auch ein renommierter Kammermusiker. Als Duo sind Arend und Skuplik seit Jahren immer wieder tätig, und „dadurch“, so Skuplik, „dass wir seit Jahren zusammenspielen und uns sehr unmittelbar verstehen, müssen wir uns keine Grenzen auferlegen“.
Auch nicht die Grenzen vermeintlicher Kunstmusik – inzwischen ist das Duo mit seiner Alten Musik gar zum internationalen Folkfestival eingeladen worden. Keine Frage: Es dürfte spannend werden im Schloss.