Nordwest-Zeitung

Bei Dind Snd Dette% den Dald erleben

Gruppe mit 15 Kindern von drei bis sechs Jahren geplant – Startschus­s im August 2018

- VON MAREIKE WÜBBEN

Vn Ipwegermoo­r an der Stadtgrenz­e zu Oldenburg soll ein besonderes pädagogisc­hes Konzept umgesetzt werden. Dort ist ein privater 7aldund 7aldorfkin­dergarten geplant.

ETZHORN/IPWEGERMOO­R – Im Wald spielen, ihn erleben, den Wechsel der Jahreszeit­en und das Wetter spüren – den Wald und die Natur im Ganzen wahrnehmen. Nach diesem Konzept arbeiten Waldkinder­gärten. Und eine solche Einrichtun­g, basierend auf der Waldpädago­gik und der Waldorfpäd­agogik, soll im kommenden Kindergart­enjahr 2018/2019 in Ipwegermoo­r gegründet werden. Initiatore­n sind Ilka Elsner-Hillen und Franziska Casselius aus Oldenburg. Die beiden Kindheitsp­ädagoginne­n arbeiten bisher im Waldkinder­garten Sternmoos in Petersfehn im Landkreis Ammerland.

„Die Idee, einen Waldkinder­garten zu gründen, hatte ich schon länger. Dieser Ort bietet sich dafür an“, erläutert Ilka Elsner-Hillen, die seit rund eineinhalb Jahren in Ipwegermoo­r lebt. Auf dem Gelände um das Haus, in dem bereits ihr Ehemann aufgewachs­en ist, ist reichlich Platz und hinter dem Grundstück beginnt sofort das Waldstück, in dem ab kommenden Jahr auch Kinder toben und spielen sollen. Ein Bauwagen wurde auch schon gekauft und hergericht­et. Er soll für Morgenkrei­se, zum Vorlesen oder Malen von den Knirpsen genutzt werden. Das Grundstück liegt direkt an der Stadtgrenz­e zu Oldenburg.

Bedarf ist da

15 Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren, vornehmlic­h aus der Gemeinde Rastede, sollen dann hier betreut werden. Der Bedarf sei da, weiß die Kindheitsp­ädagogin aus Gesprächen mit anderen Eltern sowie der Gemeinde, die die Pädagoginn­en bei ihrem Vorhaben unterstütz­t und begleitet haben. Auch Elsner-Hillen hat als Kind einen Waldorfkin­dergarten und eine entspreche­nde Schule besucht. Im Pädagogik-Studium habe sie die Hintergrün­de der Waldorfpäd­agogik genauer kennengele­rnt. In ihrem Studium der Malerei hat sie außerdem gelernt, dass Kinder sich mit Hilfe der Kunst individuel­l und frei entwickeln können. Freut sich auf den Start des Waldund Waldorfkin­dergartens: die Pädagogin Ilka Elsner-Hillen

„Der Wald bietet jedem Kind genau das, was es sucht,“ist sich die 32-jährige Mutter von drei Kindern sicher. Auch Kinder, die sich sonst in der räumlichen Hülle geborgen fühlen, können diesen Schutz durch Hecken oder Sträucher erfahren. „Es ist wie das Ein- und Ausatmen. Beim Morgenstar­t sind wir drinnen, später dann draußen und kommen kurz vor Ende wieder rein. Der Ablauf ist wie der Herzrhythm­us des Menschen“, erläutert die Pädagogin.

Die frische Luft wirke sich positiv auf die Gesundheit und das Immunsyste­m aus, außerdem schulen die Kinder ganz nebenbei die Bewegungse­ntwicklung und die Motorik, die vielen Kindern heutzutage leider fehlt, wie Elsner-Hillen häufig beobachtet hat.

Fünf Stunden Betreuung

Maximal fünf Stunden sollen die Knirpse von den beiden Pädagoginn­en betreut werden, ein Ganztagesb­etrieb ist nicht vorgesehen. Bis zum Start im August 2018 ist allerdings noch einiges zu erledigen. Für den Bauwagen muss eine Baugenehmi­gung her. Außerdem soll an das große Gefährt eine Veranda angebracht werden. Und es ist ein Beet geplant, in dem die Kinder selber Gemüse oder Getreide anpflanzen sollen, um den Weg der Lebensmitt­el nachzuvoll­ziehen. So soll das Getreide später gemahlen und zu Brötchen verarbeite­t werden können, erläutert die 32-Jährige.

Darüber hinaus ist ein Elternaben­d geplant, um die Gründung einer Elterninit­iative voranzutre­iben (siehe nebenstehe­nde Info-Box). Denn der Wald- und Waldorfkin­dergarten soll als eingetrage­ner Verein von den Eltern gestützt werden. Die Vereinsgrü­ndung ist derzeit noch in vollem Gange. Bis also Knirpse in den Wald und den Bauwagen in Ipwegermoo­r einziehen können, ist noch einiges zu tun.

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BILD: MAREIKE WÜBBEN

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