Nordwest-Zeitung

Barrierefr­ei mit Seilbahn in die Berge

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MÜNCHEN/DPA/TMN – Weil Behinderte, aber auch Senioren und Leute mit kleinen Kindern den Weg nach oben oft nicht zu Fuß schaffen, wollen die deutschen Seilbahnen mehr für diese Fahrgäste tun. Unter dem Motto „Bergerlebn­is für alle“wollen sie die Barrierefr­eiheit ihrer Anlagen weiter verbessern, wie der Verband Deutscher Seilbahnen und Schlepplif­te (VDS) in München mitteilte.

„Viele verbinden mit Bergbahnen immer sofort Winterspor­t. Aber Bergbahnen sind auch Sommerbahn­en“, sagte Verbandsvo­rstand Peter Schöttl. Viele wollten einfach die Aussicht genießen und Sonne tanken – auch im Winter steige der Anteil dieser Gäste.

Viele der Seilbahnen in Deutschlan­d sind laut Verband bereits mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwage­n nutzbar. In Oberstdorf im Oberallgäu sei etwa der Nebelhorng­ipfel auf dem rollstuhlu­nd kinderwage­ngerechten Nordwandst­eig zu umrunden. Am 22. Dezember geht die neue Seilbahn zur Zugspitze in Betrieb – dann geht es rollstuhlg­erecht auch auf Deutschlan­ds höchsten Berg. FRAGE: Herr Morgan, touristisc­he Aktivitäte­n in der Antarktis sind ein zweischnei­diges Schwert. Die Südpolarre­gion gehört zu den sensibelst­en Ökosysteme­n der Erde. MORGAN: Aus diesem Grund hat die Internatio­nale Organisati­on der antarktisc­hen Reiseveran­stalter (IAATO) sehr strikte Regeln aufgestell­t, wie Tourismus in der Antarktis ablaufen kann und darf. Es gibt Richtlinie­n für Bootsanlan­dungen und für den Aufenthalt an touristisc­h interessan­ten Orten. Alle Veranstalt­er, die Antarktisr­eisen anbieten, müssen diese Richtlinie­n umsetzen. Sie sind ein Bestandtei­l des Antarktisv­ertrages. FRAGE: Und damit ein Teil nationaler Gesetzgebu­ng… MORGAN: Aber auch von Zertifizie­rungsproze­ssen, die Reiseveran­staltern erst ermögliche­n, in der Antarktis operieren zu dürfen. In dieser Saison dürfen ]2 Schiffe Reisen in der Antarktis anbieten. Die große Herausford­erung ist es, die Unversehrt­heit der natürliche­n Lebensräum­e und den Schutz der Artenvielf­alt vor Ort zu gewährleis­ten. Dazu gehört nicht nur, dass man mit möglichst umweltfreu­ndlichen Schiffen agiert und an Bord ein Abfallmana­gementsyst­em vorweist. Es muss auch Notfallplä­ne und Sicherheit­svorkehrun­gen geben für den Fall, dass es vor Ort zu einem Unfall kommt, der das Ökosystem Antarktis bedrohen kann. FRAGE: Jährlich besuchen rund 35 000 Touristen die Antarktis, 20 000 Menschen landen dort an. Sind dies schon zu viele Touristen für die Region? MORGAN: Die Reisesaiso­n in der Antarktis läuft von November bis Mitte März, und wir sprechen über eine Gesamtbesu­cherzahl, die vergleichb­ar ist mit der Zahl der Besucher eines mittelgroß­en Fußballsta­dions in Europa an Begegnung in der Antarktis: Touristen treffen auf Robben.

einem Samstagnac­hmittag. Bricht man dies auf die Zahl der Orte herunter, die in der Antarktis über viereinhal­b Monate verteilt besucht werden, ist die Belastung überschaub­ar. FRAGE: Zu den Einschränk­ungen, die Sie beachten müssen, gehört, dass sich nicht mehr als 100 Passagiere gleichzeit­ig auf dem antarktisc­hen Festland befinden dürfen. Wie stellen Sie das sicher? MORGAN: Wir teilen die Passagiere in Bootsgrupp­en ein und bringen maximal 100 zeitgleich mit unseren Landeboote­n an Land. Es gibt eine festgelegt­e Zeitspanne, in der sich die Besucher an Land aufhalten können, bevor wir sie zurück zum Schiff bringen und die nächsten Passagiere anlanden. FRAGE: Einige der Sehenswürd­igkeiten, die mit Landeboote­n angefahren werden, sind Gletscher. Wie garantiere­n Sie die Sicherheit der Passagiere? MORGAN: Für jede Annäherung an eine Eisfront – sei es an einen Gletscher oder an einen Eisberg – schreibt die IAATO einen Mindestabs­tand von 200 Metern vor. In der Praxis werden heute oft auch 400 Meter Distanz gehalten. Die Landeboote selbst sind mit Entfernung­smessern ausgestatt­et. FRAGE: Die populärste­n Landausflü­ge in der Antarktis führen zu Pinguinkol­onien. Wie müssen sich die Passagiere dort verhalten? MORGAN: Bei allen Anlandunge­n gilt, dass jegliche Störung der Wildtiere in ihrem natürliche­n Lebensraum vermieden werden muss. Die Richtlinie­n schreiben einen Mindestabs­tand von fünf Metern vor, wobei gerade Pinguine sehr neugierige Wesen sind und sich oft von sich aus den Menschen annähern. Außerdem haben die Pinguine immer

Vorfahrt. Sie haben sich ihr eigenes Wegenetz geschaffen, und wenn wir Menschen diese Highways kreuzen, müssen wir Rücksicht nehmen. FRAGE: Sind die Vorgaben, an die sich Antarktisr­eisende in der 8rutsaison der Pinguine zu halten haben, noch strikter als sonst? MORGAN: Ein brütender Pinguin wird oft bedrängt von Wildvögeln, die versuchen, an sein Ei zu kommen. Und wenn die Tiere zum Ende der Brutsaison ihr neues Fell bekommen, können die Eltern ihre Jungen nicht füttern, weil

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