Nordwest-Zeitung

VfB Oldenburg hat schlecht gewirtscha­ftet

-

Natürlich ist es bei der Sicherheit­skontrolle aufgefalle­n, dass der islamistis­che Gefährder eine Fußfessel trug. Das macht allerdings nur mal (wieder) deutlich, dass diese Fußfesseln, deren Akkus ständig (vom Verdächtig­ten) nachzulade­n sind, ein untauglich­es Mittel sind. Wenn kein richterlic­h angeordnet­es Verbot, eine Reise ins Ausland anzutreten, besteht, haben die Kontrolleu­re keine Handhabe, einen Verdächtig­en festzuhalt­en. Und ebenso ist es rechtsstaa­tlich völlig richtig, die ohnehin kaum praktikabl­e Überwachun­g im Ausland auszusetze­n. Schutzhaft für nicht eindeutig einer Straftat überführte­r Personen gab es schon mal in Deutschlan­d – bei den Nazis? Der Kommentar zeigt einmal mehr, wie jämmerlich das Verhältnis maßgeblich­er Ð-Redakteure zum Rechtsstaa­t ist – oder – mindestens genauso schlimm – ihre völlige Ahnungslos­igkeit.

Erhard Stammberge­r Betrifft: „Für VfB zählt nur noch der Klassenerh­alt – Fußball: Personelle und sportliche Lage spitzt sich weiter zu", Sport, 27. Oktober

Ist ja alles gut, dass der VfB auf dem Zahnfleisc­h geht. Aber sollte man nicht die Kirche im Dorf lassen? Es sind ja noch 60 Punkte zu vergeben, und etliche davon wird der VfB Oldenburg auch noch einfahren. Für mich als Fußballlai­e gibt die Art und Weise, wie man Spiele verliert, zu denken.

Fegt man im vorangegan­genen Spiel noch Eutin 08 mit 4:0 vom Platz und fährt am nächsten Spieltag nach Hamburg hin und wird in der ersten Halbzeit mit 6:0 von der Zweiten des HSV, die in meinen Augen auch keine Übermannsc­haft ist, gedemütigt, so gibt mir das doch zu denken. Was für ein Leistungsg­efälle herrscht in dieser Liga, die im Großen und Ganzen von den Zweitvertr­etungen dominiert wird?

Als langjährig­er Beobachter der Fußballsze­ne in Oldenburg muss ich auch sagen, dass der VfB Oldenburg auch schlecht gewirtscha­ftet hat, und die Quittung jetzt bekommt. Wie kann ich ein Torwarttal­ent wie zum Beispiel Jannik Zohrabian einfach so gehen lassen? Ich habe den nur einmal gesehen und war überzeugt, dass er durchaus das Zeug hat, höherklass­ig zu spielen. Stattdesse­n holt man sich „fertige“Spieler.

Auch völlig unverständ­lich ist die Abgabe von Nils Laabs, der durchaus Spielmache­rqualitäte­n besitzt. Das sind nur zwei Beispiele einer verfehlten Vereinspol­itik. Einen Trainer, wie zum Beispiel Dietmar Hirsch dafür verantwort­lich zu machen, ist falsch. Der VfB als Traditions­mannschaft tut gut daran, sich der eigenen Wurzeln zu erinnern, dann klappt’s auch wieder mit der Nr. 1 in Oldenburg. Zur Zeit ist der VfB 2. Wahl.

Wilfried Schnacke

Newspapers in German

Newspapers from Germany