Wintersechseck schon vollständig aufgegangen
Bis 15. Dezember Strom der Geminiden – Großer Wagen im Nordosten
STUTTGART – Der Abendhimmel ist im Dezember leer gefegt von hellen Planeten. Zumindest aber bietet der Fixsternhimmel eine Reihe heller Sterne. Gegen 22 Uhr ist zur Monatsmitte das Wintersechseck bereits vollständig aufgegangen. Es setzt sich aus den hellen Sternen Kapella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund und Prokyon im Kleinen Hund sowie Pollux in den Zwillingen zusammen. Hinzu kommen noch zwei weitere helle Sterne: Beteigeuze im Orion und Kastor in den Zwillingen. Anfang Dezember muss man noch eine Stunde auf Sirius warten.
Kapella, eine gelbe Doppelsonne in 42 Lichtjahren Entfernung, bildet die Spitze des Wintersechsecks. Sie steht im Winter abends steil über unseren Köpfen. Ebenfalls hoch im Südosten strahlt der orange-rote Aldebaran, Hauptstern im Stier. Er steht vor einer ganzen Gruppe von Sternen, den Hyaden.
Im Südosten flackert in bläulich-weißem Licht Sirius. Er ist der weitaus hellste Stern am Nachthimmel. Mit knapp neun Lichtjahren Entfernung gehört er zu den Nachbarsternen unserer Sonne. Fast senkrecht über unseren Köpfen sieht man eine Sternenfigur, die aussieht wie der Buchstabe W. Die mittlere Spitze des W deutet ungefähr auf den Polarstern, der die Nordrichtung weist, aber nicht übermäßig hell ist. Der Mythologie nach stellt das Himmels-W die Königin Kassiopeia dar.
Tief im Nordosten stößt man auf den Großen Wagen. Er sieht aus wie ein einbeiniger Riese. So nannten ihn auch nordamerikanische Indianerstämme: Hunrakan. Am Westhimmel steht noch das Herbstviereck, das Pegasusquadrat.
Mars ist am Morgenhimmel zu sehen. Im letzten Monatsdrittel wechselt er aus dem Sternbild Jungfrau in das der Waage. Auch Jupiter kann am Morgenhimmel gesehen werden. Beide Planeten sind über dem Südosthorizont zu erspähen. Während Mars rötlich erscheint, leuchtet der Riesenplanet in weißem Licht. Zudem ist Jupiter zurzeit wesentlich heller als Mars. Am 14. Dezember sieht man die abnehmende Mondsichel zwischen Mars und Jupiter.
Vom 5. bis 15. Dezember machen sich die Sternschnuppen der Geminiden bemerkbar. Sie scheinen dem Sternbild Zwillinge zu entströmen und schießen in alle Richtungen. Ihre größte Aktivität entfalten sie in der Nacht vom 12. auf 13. Dezember. Stündlich bis zu 120 Meteore sind dann zu erwarten.