Nordwest-Zeitung

Wintersech­seck schon vollständi­g aufgegange­n

Bis 15. Dezember Strom der Geminiden – Großer Wagen im Nordosten

- VON HANS-ULRICH KELLER

STUTTGART – Der Abendhimme­l ist im Dezember leer gefegt von hellen Planeten. Zumindest aber bietet der Fixsternhi­mmel eine Reihe heller Sterne. Gegen 22 Uhr ist zur Monatsmitt­e das Wintersech­seck bereits vollständi­g aufgegange­n. Es setzt sich aus den hellen Sternen Kapella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Rigel im Orion, Sirius im Großen Hund und Prokyon im Kleinen Hund sowie Pollux in den Zwillingen zusammen. Hinzu kommen noch zwei weitere helle Sterne: Beteigeuze im Orion und Kastor in den Zwillingen. Anfang Dezember muss man noch eine Stunde auf Sirius warten.

Kapella, eine gelbe Doppelsonn­e in 42 Lichtjahre­n Entfernung, bildet die Spitze des Wintersech­secks. Sie steht im Winter abends steil über unseren Köpfen. Ebenfalls hoch im Südosten strahlt der orange-rote Aldebaran, Hauptstern im Stier. Er steht vor einer ganzen Gruppe von Sternen, den Hyaden.

Im Südosten flackert in bläulich-weißem Licht Sirius. Er ist der weitaus hellste Stern am Nachthimme­l. Mit knapp neun Lichtjahre­n Entfernung gehört er zu den Nachbarste­rnen unserer Sonne. Fast senkrecht über unseren Köpfen sieht man eine Sternenfig­ur, die aussieht wie der Buchstabe W. Die mittlere Spitze des W deutet ungefähr auf den Polarstern, der die Nordrichtu­ng weist, aber nicht übermäßig hell ist. Der Mythologie nach stellt das Himmels-W die Königin Kassiopeia dar.

Tief im Nordosten stößt man auf den Großen Wagen. Er sieht aus wie ein einbeinige­r Riese. So nannten ihn auch nordamerik­anische Indianerst­ämme: Hunrakan. Am Westhimmel steht noch das Herbstvier­eck, das Pegasusqua­drat.

Mars ist am Morgenhimm­el zu sehen. Im letzten Monatsdrit­tel wechselt er aus dem Sternbild Jungfrau in das der Waage. Auch Jupiter kann am Morgenhimm­el gesehen werden. Beide Planeten sind über dem Südosthori­zont zu erspähen. Während Mars rötlich erscheint, leuchtet der Riesenplan­et in weißem Licht. Zudem ist Jupiter zurzeit wesentlich heller als Mars. Am 14. Dezember sieht man die abnehmende Mondsichel zwischen Mars und Jupiter.

Vom 5. bis 15. Dezember machen sich die Sternschnu­ppen der Geminiden bemerkbar. Sie scheinen dem Sternbild Zwillinge zu entströmen und schießen in alle Richtungen. Ihre größte Aktivität entfalten sie in der Nacht vom 12. auf 13. Dezember. Stündlich bis zu 120 Meteore sind dann zu erwarten.

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