Universität sagt Nein zu Imam-Ausbildung
2rG und CDU wollen dauerhaftes Angebot in Osnabrück
HANNOVER/OSNABRÜCK – Die neue Landesregierung will die Ausbildung muslimischer Geistlicher vorantreiben. Unklar ist aber, wer hierfür zuständig sein soll. Die Absicht der neuen Landesregierung, die Ausbildung von muslimischen Geistlichen an der Universität Osnabrück vornehmen zu lassen, stößt bei der Hochschule auf Widerspruch. „Wir bilden keine Imame aus, das wollen wir auch gar nicht“, sagte die Vizepräsidentin für Studium und Lehre der Hochschule, Martina Blasberg-Kuhnke. Die Ausbildung von Imamen sei nicht Sache der Universität – es sei wichtig, dass auch gar nicht erst dieser Eindruck entstehe. Im Koalitionsvertrag von SPD und CDU steht wörtlich: „Aufbauend auf die seit 2010 bundesweit anerkannten ImamWeiterbildungsangebote an der Universität Osnabrück soll dort eine grundständige Imam-Ausbildung eingerichtet werden.“
Die Universität Osnabrück habe mit ihrem Weiterbildungsangebot für Imame und seelsorgerisches Personal in den Moscheegemeinden dazu beigetragen, die Kompetenzen dieses Personals zu stärken und sie bei ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen, heißt es aus dem Wissenschaftsministerium. Die Landesregierung wolle hier anknüpfen. Die Hochschule biete aktuell neben Studiengängen für das Lehramt unter anderem einen Bachelor- und Masterstudiengang im Fach Islamische Theologie an. Anders als bei der Evangelischen oder Katholischen Theologie, gebe es bisher jedoch keine zweite Phase der Ausbildung. Über eine Weiterentwicklung der Imamausbildung wolle die Landesregierung mit allen Beteiligten sprechen. Martina Blasberg-Kuhnke