Nordwest-Zeitung

Wolfsalarm im Nordwesten

Blutige Spur in den Landkreise­n Vechta und Diepholz – Attacke bei Sögel

- VON GUNARS REICHENBAC­HS, BÜRO HANNOVER

Zäune schützen nicht mehr. Die Hinderniss­e sollen erhöht und mit Strom gesichert werden.

HANNOVERR/VECHTA/DIEPHOLZ – Gefährlich­e Wölfe durchstrei­fen zunehmend den Nordwesten und hinterlass­en eine blutige Spur: „In den Landkreise­n Vechta und Diepholz gab es in jüngster Zeit einige Vorfälle, bei denen Wölfe feststehen­de Zäune überklette­rn konnten“, schlägt das Wolfsbüro beim Landesbetr­ieb für Wasserwirt­schaft,

Küsten- und Naturschut­z (NLWKN) Alarm.

Die Bilanz der aktuell schwersten Risse: Am 17. November war Gatterwild in Diepholz-Aschen angefallen worden, neun Tiere starben. Am 27. Oktober blieben sechs Schafe in Vechta-Tonnenmoor auf der Strecke, drei Schafe wurden verletzt. Am 4. Oktober wurden in Goldensted­t drei Kälber schwer verletzt und in Vechta-Holzhausen vier tote Hirschkühe gefunden. Die neueste Spur des grauen Jägers: In Spanharren­stätte bei Sögel (im Kreis Emsland) fielen am Montag einer oder mehrere Wölfe in eine Schafsherd­e ein. Fünf Schafe wurden getötet – acht weitere Schafe sind spurlos verschwund­en.

Das Erschrecke­nde: Alle Nutztiere waren bereits durch Zäune abgesicher­t. Aber Wölfe lassen sich offenbar nicht mehr davon abhalten. „Der Wolf lernt schnell“, betont Bettina Dörr vom Wolfsbüro im Ð-Gespräch.

Deshalb wird Nutztierha­ltern dringend geraten, „Festzäune in den Regionen Diepholz und Vechta mit einem Stromdraht oben zusätzlich abzusicher­n, erklärt die Wolfsexper­tin. Zugleich sollte dieser elektrisch geladene Zaun von derzeit mindestens 90 Zentimeter­n „mit sogenannte­n Flatterbän­dern“auf 120 oder noch besser auf 140 Zentimeter erhöht werden. Auch ein „Untergrabs­chutz“sei wichtig.

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DPA-BILD: THISSEN Gefährlich: der Wolf im Nordwesten

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