Schwertransporter kriegt die Kurve nicht
42-Meter-Laster mit Teilen für Windkraftanlage versperrt vier Stunden lang Auffahrt Eversten
Die alarmierten Polizisten mussten Schilder abbauen und Ampelmasten verbiegen. Ohne Schäden ging das Abbiege-Manöver nicht über die Bühne.
OLDENBURG – Vom Emsland sollte es bis nach Brandenburg gehen. Doch statt nach knapp 600 Kilometern in Frankfurt/Oder war für den Schwertransporter bereits nach gut 60 Kilometern in Oldenburg Schluss – fürs Erste zumindest. An der Auffahrt Eversten blieb er in der Nacht zu Dienstag zwischen Straßenschildern und Ampelmasten stecken.
Der Lastwagen hatte einen Teil des Turms einer Windkraftanlage geladen. Damit war er rund 42 Meter lang – zu lang, um an der Auffahrt Eversten von der Hundsmühler Straße (B401) rechts auf die A28 Richtung Bremen abzubiegen. Es ging plötzlich weder vor- noch rückwärts, teilte die Polizei am Dienstag mit.
Die alarmierten Polizisten mussten nicht nur Straßenschilder abmontieren. Auch „Ampelmasten konnten durch Anwendung leichter Gewalt überzeugt werden, etwas mehr Platz zu machen“, teilte ein Polizeisprecher mit. Nach insgesamt vier Stunden und „leichten Schäden an Verkehrszeichen und Grünflächen“war der Schwertransporter endlich wieder frei und konnte seine Fahrt fortsetzen.
Bis dahin suchten sich die Pkw-Fahrer Ausweichstrecken über Nebenstraßen. Bis zu 15 Lastwagen mussten allerdings warten, bis die Kreuzung wieder frei war. Dann stellte die Polizei jedoch fest, dass beim Rangieren eine größere Menge Hydraulikflüssigkeit ausgetreten war, so dass ein Spezialunternehmen noch zur Reinigung angefordert werden musste.
Der Schwertransporter war auf seiner vorgeschriebenen Route unterwegs, bestätigte die Autobahnpolizei gegenüber der . Vermutlich sei aber die Strecke nicht noch einmal kurz zuvor von dem Transportunternehmen abgefahren
worden, um die örtlichen Gegebenheiten zu überprüfen. Das ist in der Genehmigung eigentlich vorgeschrieben.
Es ist bereits der vierte spektakuläre Fall in den vergangenen Monaten in Oldenburg: Am 24. Oktober musste ein Schwertransporter mit Teilen einer Windkraftanlage auf der AleOanderstraße wenden, nachdem er auf der A 293 zwischen Bürgerfelde und Nadorst im Bereich der Brückenbaustelle steckengeblieben war. In der Genehmigung des Schwertransports von der Verkehrsbehörde Sachsen fehlte ein Hinweis auf die Baustelle, gab Heike Haltermann von der Niedersächsischen Behörde für Straßenbau und Verkehr damals zu. Ein Kommunikationsfehler zwischen den Behörden.
Am 5. September blieben sogar zwei Schwertransporter mit Betonteilen für Windkraftanlagen auf der A 293 nahe Oldenburg in einer Baustelle stecken. Die Fahrer waren von der vorgeschriebenen Wegstrecke abgewichen.
Am 3. August musste die A28 in Richtung Leer zwischen dem Kreuz OldenburgOst und der Ausfahrt Kreyenbrück wegen Bergungsarbeiten gesperrt werden. Ein Schwertransporter mit einer
57 Tonnen schweren Kanzel einer Windkraftanlage war dort nach einem Reifenbrand liegengeblieben.
Ein Spezialkran musste an der Ausfahrt Kreyenbrück rückwärts und entgegen der Fahrtrichtung auf die Autobahn fahren, um den Schwertransporter zu entladen und ein Ersatzfahrzeug zu beladen.