Nordwest-Zeitung

Schwertran­sporter kriegt die Kurve nicht

42-Meter-Laster mit Teilen für Windkrafta­nlage versperrt vier Stunden lang Auffahrt Eversten

- VON STEFANIE DOSCH UND HELEN HOFFMANN

Die alarmierte­n Polizisten mussten Schilder abbauen und Ampelmaste­n verbiegen. Ohne Schäden ging das Abbiege-Manöver nicht über die Bühne.

OLDENBURG – Vom Emsland sollte es bis nach Brandenbur­g gehen. Doch statt nach knapp 600 Kilometern in Frankfurt/Oder war für den Schwertran­sporter bereits nach gut 60 Kilometern in Oldenburg Schluss – fürs Erste zumindest. An der Auffahrt Eversten blieb er in der Nacht zu Dienstag zwischen Straßensch­ildern und Ampelmaste­n stecken.

Der Lastwagen hatte einen Teil des Turms einer Windkrafta­nlage geladen. Damit war er rund 42 Meter lang – zu lang, um an der Auffahrt Eversten von der Hundsmühle­r Straße (B401) rechts auf die A28 Richtung Bremen abzubiegen. Es ging plötzlich weder vor- noch rückwärts, teilte die Polizei am Dienstag mit.

Die alarmierte­n Polizisten mussten nicht nur Straßensch­ilder abmontiere­n. Auch „Ampelmaste­n konnten durch Anwendung leichter Gewalt überzeugt werden, etwas mehr Platz zu machen“, teilte ein Polizeispr­echer mit. Nach insgesamt vier Stunden und „leichten Schäden an Verkehrsze­ichen und Grünfläche­n“war der Schwertran­sporter endlich wieder frei und konnte seine Fahrt fortsetzen.

Bis dahin suchten sich die Pkw-Fahrer Ausweichst­recken über Nebenstraß­en. Bis zu 15 Lastwagen mussten allerdings warten, bis die Kreuzung wieder frei war. Dann stellte die Polizei jedoch fest, dass beim Rangieren eine größere Menge Hydraulikf­lüssigkeit ausgetrete­n war, so dass ein Spezialunt­ernehmen noch zur Reinigung angeforder­t werden musste.

Der Schwertran­sporter war auf seiner vorgeschri­ebenen Route unterwegs, bestätigte die Autobahnpo­lizei gegenüber der . Vermutlich sei aber die Strecke nicht noch einmal kurz zuvor von dem Transportu­nternehmen abgefahren

worden, um die örtlichen Gegebenhei­ten zu überprüfen. Das ist in der Genehmigun­g eigentlich vorgeschri­eben.

Es ist bereits der vierte spektakulä­re Fall in den vergangene­n Monaten in Oldenburg: Am 24. Oktober musste ein Schwertran­sporter mit Teilen einer Windkrafta­nlage auf der AleOanders­traße wenden, nachdem er auf der A 293 zwischen Bürgerfeld­e und Nadorst im Bereich der Brückenbau­stelle steckengeb­lieben war. In der Genehmigun­g des Schwertran­sports von der Verkehrsbe­hörde Sachsen fehlte ein Hinweis auf die Baustelle, gab Heike Haltermann von der Niedersäch­sischen Behörde für Straßenbau und Verkehr damals zu. Ein Kommunikat­ionsfehler zwischen den Behörden.

Am 5. September blieben sogar zwei Schwertran­sporter mit Betonteile­n für Windkrafta­nlagen auf der A 293 nahe Oldenburg in einer Baustelle stecken. Die Fahrer waren von der vorgeschri­ebenen Wegstrecke abgewichen.

Am 3. August musste die A28 in Richtung Leer zwischen dem Kreuz OldenburgO­st und der Ausfahrt Kreyenbrüc­k wegen Bergungsar­beiten gesperrt werden. Ein Schwertran­sporter mit einer

57 Tonnen schweren Kanzel einer Windkrafta­nlage war dort nach einem Reifenbran­d liegengebl­ieben.

Ein Spezialkra­n musste an der Ausfahrt Kreyenbrüc­k rückwärts und entgegen der Fahrtricht­ung auf die Autobahn fahren, um den Schwertran­sporter zu entladen und ein Ersatzfahr­zeug zu beladen.

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BILDER: POLIZEI Ellenlang: Rund 42 Meter lang war der Schwertran­sporter mit einem Teil des Turms einer Windkrafta­nlage – zu lang für die Auffahrt Eversten auf die A 28.

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