Nordwest-Zeitung

Alle an der Reiseplanu­ng eteiligen

Ferien mit Oma und Opa – So gelingt der Mehr-Generation­en-Urlaub

- VON JULE ZENTEK

Wenn das Familienle­ben sonst zu kurz kommt, kann ein gemeinsame­r Urlaub die Lösung sein. Großeltern freuen sich auf die Zeit mit den Enkeln – und spendieren oft sogar die ganze Reise.

ELMSHORN/OBERURSEL – aamilienur­laub heißt Mutter, Vater und Kinder? Das war einmal. Heute verreisen Großeltern mit den Enkeln, Single-Mutter mit Oma und Opa oder die gesamte Großfamili­e. „Das tradierte Familienbi­ld existiert heute nur noch in Ausnahmefä­llen“, sagt Martin Linne von der Gesellscha­ft für Tourismusf­orschung. Der Mehr-Generation­en-Urlaub boomt – und er bringt viele Vorteile.

Oft geht es – ganz praktisch – ums Geld. Die ältere Generation hat in der Regel ein größeres Budget als junge Familien. Und so machen Oma und Opa den Urlaub oft erst möglich und finanziere­n nicht selten die gesamte Reise. Dafür sind dann allerdings Kompromiss­e nötig.

So kommen im Urlaub auf einmal alle Altersstuf­en zusammen. Während die Eltern auch mal entspannen, können die Großeltern Zeit mit den Enkeln verbringen. Gerade für Alleinerzi­ehende ist das in jeder Hinsicht eine große Entlastung. Damit die Reise gelingt, sollten Familien bei der Planung allerdings einiges beachten.

Wo soll es hingehen

Meist sollen es weder Thailand noch die USA sein. Reiseziele in der Nähe sind gefragt. Und am besten sollte es warm

sein. Bei Neckermann steht bei Familien der klassische Sonne-und-Strand-Urlaub an erster Stelle. Auch Seen und die Berge im ländlichen Raum seien beliebte Reiseziele.

Welche Unterkunft ist am besten

Wichtig ist auf jeden Fall eine Wohnsituat­ion, in der es für jeden die Möglichkei­t zum Rückzug gibt. „Wenn man die Nähe nicht gewohnt ist, kann eine solche Reise zu Konflikten führen“, sagt Linne. In diesem Punkt schlägt die Ferienwohn­ung in der Regel das Hotel – sie wird entspreche­nd oft gebucht. Doch auch Clubhotels, Familien-Resorts und Kreuzfahrt­schiffe eignen sich für Mehr-Generation­enUrlaub.

Die deutschen Reiseveran­stalter haben sich auf große

Familien längst eingestell­t. Sie bieten Hotelkonze­pte, die auf die Bedürfniss­e von Familien ausgericht­et sind. All inclusive ist vielen wichtig, so bleiben die Kosten im Rahmen. Geschätzt werden laut Tui auch umfassende Kinderbetr­euung und Unterhaltu­ng für die ganze Familie.

In den Familienho­tels von Tui und Neckermann wohnen Kinder im Zimmer der Eltern meist kostenlos. Neckermann bietet in seinen Sunwing Family Resorts auch Familienzi­mmer und große Familienap­artments mit Platz für bis zu acht Personen.

Vier Erwachsene und zwei kleine Kinder kommen in den Familienzi­mmern der Robinson-Clubs unter. Generell lohnt es sich, nach Kinderfest­preisen und Rabatten Ausschau zu halten. Fast alle Reiseveran­stalter machen entspreche­nde Angebote.

Wie wird der Urlaub gestaltet

Jedes Familienmi­tglied hat andere Vorlieben. Linne rät zu Aktivitäte­n, die für jede Generation machbar sind: baden, angeln, essen gehen, bummeln und einfach entspannen. Wenn mehrere Erwachsene mitreisen, können sie sich mit der Betreuung der Kinder abwechseln. So bleibt einem Teil der Gruppe Zeit, auch mal allein etwas zu unternehme­n.

In ihren Ferienanla­gen bieten die Reiseveran­stalter viel Programm. Sport, Wellness, abendliche Events für die ganze Familie – und vor allem eine umfassende Kinderbetr­euung. So haben die Kleinen ihren Spaß mit Gleichaltr­igen, während die Erwachsene­n in Ruhe die Gegend erkunden können. Beim gemeinsame­n Abendessen trifft man sich wieder.

Oft sind Oma und Opa noch so fit, dass das Ziel der Reise nicht nur eine Ferienwohn­ung oder ein Hotel sein muss. Auch Rundreisen sind eine Alternativ­e. Für die Mehrheit sind sie aber nicht ideal. Tui zum Beispiel verweist auf die eng getakteten und langen Fahrzeiten auf Gruppenrun­dreisen. Auf Selbstfahr­er-Touren geht es entspannte­r zu.

Ob All-inclusive-Clubhotel, Ferienwohn­ung mit Selbstverp­flegung oder selbst geplante Rundreise: Jedes Familienmi­tglied sollte bei der Planung mitentsche­iden dürfen, damit sich alle auf den Urlaub freuen und die gemeinsame Zeit auch rundum genießen können.

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DPA-BILD: ROGER RICHTER Oma und Opa sind auch dabei: Mehr-Generation­en-Urlaub ist keine Seltenheit mehr.

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