Oldenburgs Einzelhandel trotzt negativem Trend
„Lange Einkaufsnacht“zieht Kunden an – Bundesweit schwacher Start ins Weihnachtsgeschäft
BERLIN/OLDENBURG – Die „Lange Einkaufsnacht“in der Oldenburger Innenstadt ist am Samstag „durchaus zufriedenstellend“verlaufen, sagte ein Vertreter der Kaufmannschaft der Ð. Bundesweit gibt es bei den Innenstadthändlern hingegen lange Gesichter über das bisherige Weihnachtsgeschäft. „Sinkende Kundenfrequenzen machen vielen Händlern zu schaffen“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Stefan Genth, am Sonntag der Ð. In der vergangenen Woche seien die Geschäfte „recht schwach“gewesen.
Die Innenstadt und Möbel Buss hatten bis 24 Uhr geöffnet. Auch auf dem Lambertimarkt ging es bis Mitternacht.
OLDENBURG – Am Sonnabend war auf dem Lambertimarkt noch in den späten Abendstunden kaum ein Durchkommen. In der Fußgängerzone drängelten sich die Menschen, die für ihre Lieben in der langen Einkaufsnacht schon jetzt die Geschenke zum Weihnachtsfest besorgen wollten – oder einfach nur, um den strahlenden Lichterglanz und die bunten Dekorationen in den Straßen und Geschäften zu genießen.
Dazu erklang an „jeder Ecke“stimmungsvolle LiveMusik der vielen Posaunenchöre, darunter das Blechbläserensemble „ArtBrass“aus Oldenburg. Mit ihren strahlenden Trompeten, den majestätischen Posaunen, ihren geheimnisvollen Hörnern spielten sie am Samstag ausnahmslos die schönsten weihnachtlichen Weisen. Die drei Solisten der „Transophonix“haben sich ebenfalls der Blasmusik verschrieben. „Das passt so schön zu Weihnachten“, meinten sie. „Und die Menschen sind heute sehr freundlich und bedanken sich großzügig.“Natürlich durfte auch das Oldenburger Original „Waldemar“nicht fehlen.
Stine Mateus von der Agentur Pommerel hatte im Herbartgang „Herbarts Stummfilm-Nacht“im Auftrag der dortigen Geschäfte organisiert. „Etwa 2000 Menschen sind heute durch den Herbartgang geschlendert“, so Mateus. Wie lange sie verweilt haben, um sich zum Beispiel den „Diktator“von Charly Chaplin anzuschauen, kann sie nicht sagen. Auf jeden Fall haben sich etliche Passanten hier den angebotenen inderpunsch und Glühwein inklusive knusprige Lebkuchenherzen schmecken lassen. „Es soll ein Beitrag zur weiteren Belebung des Herbartgangs sein“, sagt Mateus. Der Erlös ist für die inder- und Jugendeinrichtung
„ iOLa“.
Der große Renner am Nachmittag war eine Aktion des „Lebendigen Pfefferkuchenmuseum“aus der polnischen Stadt Thorn (TorúnV. Mehrere Lebkuchenfiguren mit heimischen Motiven standen zur Verfügung, um mit Hilfe von Mateusz Rucinski und seinen olleginnen aus dem „Muzeum Torunskiego Piernika“leckeren Lebkuchen als Herzchen, Häuschen und anderen schönen Formen an Ort und Stelle zu backen. Gegen eine kleine Spende war die affeetafel am Nachmittag gesichert. Oberbürgermeister
Jürgen rogmann und sein
ulturreferent begrüßten in diesem Zusammenhang zur letzten der 115 Veranstaltungen im Rahmen der ulturund Informationsreihe „Polen Begegnungen“.
Direkt daneben traf man sich wieder zum weihnachtlichen nuspern am Lefferseck. Ein „ nusperhexenhäuschen“aus Holz wartete darauf, von
indern mit selbst gestalteten Lebkuchenplatten verziert zu werden. Platten, Zuckerguss und Süßkram zum Verzieren wurden dank der Sponsoren kostenlos ausgegeben. Alejandra (5V und iara (11V waren
fleißig dabei, bunte Lebkuchenplatten zu erstellen. Mit Hilfe von Mama Andrea Hohlen gelangen wahre Meisterwerke der Patisserie mit Tannenbaum und bunten Motiven. Rund 200 dekorative
nusperplatten wurden am Ende von Annemieke (15V und Lissi (13V nummeriert und an das Häuschen geklebt. Sie konnten später wieder abgeholt werden oder zum Versteigern überlassen werden. Der Erlös ging an den Verein „Lichtblicke“, der psychologische und psychosoziale Hilfe für inder krebserkrankter Eltern und deren familiäres System
bereitstellt. Die lange Einkaufsnacht zog sich noch bis 24 Uhr hin, gegen Ende vor allem auf dem Lambertimarkt. CMO-Vorstand Gerhardine Müller-Meinhard Cardoso sagte am Sonntag in ihrer Bilanz: „Gegen 20 Uhr, 20.30 Uhr ist das Geschäft, auch mit dem leichten Schneefall, etwas abgebrochen. Wir sind aber zufrieden. Es war ein guter Lauf, auch mit ganz vielen Auswärtigen, auch vielen Holländern.“Insgesamt laufe das Vorweihnachtsgeschäft bislang leicht abgeschwächt, besondere Anstrengungen würden aber eben auch belohnt.