Nordwest-Zeitung

Dezember-Blues durchaus belebend

„Roll on Mouche“und „Oh Lord I got the Blues“im NGO

- VON JOSEF KEMPEN

Steffen Schöps, der Popkantor der Evangelisc­hen Kirche, organisier­te das Konzert. Es kommt den Kindern in Boumdoudou­m in Afrika zugute.

OLDENBURG – Wenn man davon ausgeht, dass es in Oldenburg in Sachen Blues eigentlich relativ ruhig ist, war es schon eher überrasche­nd, dass sich immerhin knapp 120 Musikliebh­aber im Neuen Gymnasium einfanden. Zur Begrüßung informiert­e Organisato­r Steffen Schöps, Popkantor bei der Evangelisc­hen Kirche Oldenburg, über die Unterstütz­ung dieses Konzertabe­nds für die Kinder in Boumdoudou­m in Burkina Faso und animierte das Publikum, die Angebote der Boumdoudou­m-AG in Sachen Getränke freudig wahrzunehm­en.

Das erste Set gestaltete die Oldenburge­r Band „Roll on Mouche“. Sänger und Gitarrist Mickey Copello überzeugte nicht nur durch den unaufdring­lichen, aber präsenten Sound seiner Stratocast­er, sondern vor allem durch seine einfühlsam­e, leicht angeraute Stimme. Die besondere Mischung aus Blues-, Rock- und Funkelemen­ten ergänzte der Sänger mit kurzweilig­en Überleitun­gen bestehend aus persönlich­en Geschichte­n. Da wurde zum Beispiel aus seinem Kinderzimm­er in seiner Fantasie der „Palace of Love“. In „Welcome to the Friendzone“ging es darum, dass ihn nach einer gescheiter­ten Liebe der Blues einholte. Beim Hendrix-Titel „Fire“drehte die Band noch einmal auf, mit spritzigen Hammond-Einwürfen von Menno Müller, dem Bassspiel von Torben Wendt sowie der Dynamik von Schlagzeug­er Iko Pieper.

Blues-Anleihen waren der rote Faden im gesamten Programm, aber wie bei vielen Oldenburge­r Bands kann auch „Oh Lord I got the Blues“die Liebe zum Funk nicht verbergen. Die Spielfreud­e der Band war ansteckend und hielt so manchen Besucher nicht mehr auf den Stühlen.

Sängerin Lilly Tauch brillierte in Songs wie „We are the same“und „I’d rather go blind“mit dem erdigen Timbre in ihrer Stimme, das war sehr ergreifend. In den höheren Lagen konnte Julia Walter alles geben und besonders in den zweistimmi­gen Passagen kam Glanz auf. Diverse Trompeten-Soli trug Lars Varchmin Sehr gute Musik für den guten Zweck: Die Band „Oh Lord I got the Blues“erfreute die Zuhörer am Samstagabe­nd mit „Blues für Boumdoudou­m“, das Projekt des Neuen Gymnasiums für die Kinder einer Dorfschule in Burkina Faso. Blues, Rock und Funk vom Feinsten auf der Bühne des Neuen Gymnasiums: die Gruppe „Roll on Mouche“um den Sänger und Gitarriste­n Mickey Copello

(Band „Skalinka“) bei, flankiert von Renate Dirks am Saxophon und Karen Erichsen an der Posaune. Solistisch auf den Punkt kamen sowohl Hendrik Ohlhoff als auch LennartPre­ußmalmitde­mRocksound eines Rory Gallagher

aber dann auch wieder in Richtung modernen JazzRocks wie bei der Band „Snarky Puppy“. Bekannt für sein Uhrwerk-Timing in Kombinatio­n mit seinen filigranen musikalisc­hen Ausschmück­ungen war es auch an diesem

Abend Schlagzeug­er Jente Tabeling (Bands „tuneIn“, „Funky Kayle“), der „Oh Lord...“zusammen mit Bandleader Steffen Schöps die verlässlic­he Basis gab.

Abgesehen vom Schneemats­ch-Blues konnte das Publikum aufgemunte­rt und beschwingt den Heimweg antreten.

 ?? BILD: JOSEF KEMPEN ??
BILD: JOSEF KEMPEN
 ?? BILD: JOSEF KEMPEN ??
BILD: JOSEF KEMPEN
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany