Nordwest-Zeitung

Harte Brexit-Verhandlun­gen in Brüssel

Kein Durchbruch, aber Annäherung in wichtigen Fragen

- VON SILVIA KUSIDLO UND HELEN MAGUIRE

BRÜSSEL – Die erste Etappe der Brexit-Verhandlun­gen geht abermals in die Verlängeru­ng. Nach stundenlan­gen Gesprächen mussten EU-Kommission­spräsident Jean-Claude Juncker und die britische Premiermin­isterin Theresa May am Montag eingestehe­n, dass noch kein Durchbruch möglich gewesen sei. Dies solle aber im Laufe der Woche gelingen, so dass trotz allem nächste Woche die zweite Verhandlun­gsphase eingeläute­t werden könnte.

„Trotz unserer Bemühungen und erhebliche­r Fortschrit­te, die wir und unsere Teams bei den drei Haupttheme­n erreicht haben, war es nicht möglich, heute schon eine vollständi­ge Einigung zu erzielen“, sagte Juncker am Nachmittag. Zwei oder drei Die UmarmGng vor der Presse fällt etwas steif aGs: die britische Premiermin­isterin Theresa May Gnd EU-Kommission­spräsident Jean-ClaGde JGncker in Brüssel

Punkte seien noch offen. „Dazu werden weitere Konsultati­onen, weitere Verhandlun­gen und weitere Diskussion­en

nötig sein“, fügte er hinzu. Man sei bereit, dies im Laufe der Woche anzugehen. May äußerte sich ganz ähnlich.

Unterhändl­er versuchen seit Monaten, zunächst die wichtigste­n Trennungsf­ragen vor dem für 2019 geplanten EU-Austritt des Vereinigte­n Königreich­s zu klären. Erst danach soll es um die künftigen Beziehunge­n beider Seiten gehen. Ohne raschen Durchbruch würde das Risiko eines ungeordnet­en Brexits steigen – ein abschrecke­ndes Szenario vor allem für die Wirtschaft.

Bis zuletzt umstritten war in der ersten Verhandlun­gsphase, wie Grenzkontr­ollen zwischen dem EU-Mitglied Irland und dem britischen Nordirland vermieden werden können. Irland pocht auf eine schriftlic­he Zusage Großbritan­niens, dass es keine feste Grenze auf der irischen Insel geben werde. In Gesprächen wurden offenbar Kompromiss­formeln gefunden.

KOMMENTAR, SEITE 4

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AP-BILD: MAYO

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