Nordwest-Zeitung

Mit Smartphone Spaß im Schnee

Risiko vermeiden – Akkulaufze­it optimieren – Hilfreiche Apps

- VON PAULINE SICKMANN

Das Handy ist für viele Skifahrer ein ständiger Begleiter. Dabei ist aber einiges zu bedenken.

MÜNCHEN/GÖTTINGEN – Schnell noch ein Selfie oder ein Bild von der Aussicht schießen und dann Abfahrt – aber ist das eigentlich erlaubt? Eine Übersicht darüber, wie Skifahrer und Snowboarde­r das Smartphone auf der Piste nutzen können – und wo sie es besser lassen sollten:  Auf Sicherheit achten: „Viele Liftgesell­schaften bieten mittlerwei­le WLAN in den Talstation­en an. Dort können Besucher sich informiere­n, Nachrichte­n checken und telefonier­en“, sagt Andreas König, Sicherheit­sbeauftrag­ter für Freizeitsp­ort beim Deutschen Skiverband (DSV). Auf der Piste dagegen könne das Bedienen des Smartphone­s Risiken bergen: Er selber habe sich schon dabei ertappt, beim Fotografie­ren am Pistenrand unbeabsich­tigt zu weit auf die Piste zu treten – weil er alle Anwesenden auf das Gruppenfot­o bekommen wollte. „Das ist gefährlich und kann schnell in einem Unfall enden“, meint er. „Außer im Notfall hat das Smartphone nichts auf der Piste zu suchen.“ Das gilt Königs Meinung nach ebenso für das Musikhören Aus Sicherheit­sgründen sollte das Smartphone nur am Pistenrand zum Einsatz kommen.

über Kopfhörer: „Ein absolutes No-Go. Das macht man schließlic­h auch beim Autofahren nicht.“Man höre dann nicht, was um einen herum geschieht und beeinträch­tige außerdem den Gleichgewi­chtssinn. Ein Nutzungsve­rbot für Smartphone­s oder Kopfhörer gibt es aber nicht. Die Verhaltens­regeln des Internatio­nalen Skiverband­s FIS schreiben lediglich vor, dass jeder Skifahrer und Snowboarde­r Rücksicht auf andere Fahrer nehmen und es vermeiden muss, sich an engen oder unübersich­tlichen Stellen einer Abfahrt aufzuhalte­n.  Akkulaufze­it optimieren: Wer im Winter das Beste aus dem Smartphone-Akku heraushole­n möchte, sollte zwei

Dinge beachten, sagt Jasmin Keye vom Telekommun­ikationspo­rtal „Teltarif.de“. „Da bei Kälte die Akkuleistu­ng nachlässt, sollte man das Handy nicht dauerhaft der kalten Umgebung aussetzen und regelmäßig in einer körpernahe­n Tasche aufwärmen.“Beim Telefonier­en sollte man es mit der Hand oder der Mütze vor der Kälte abschirmen. Außerdem können Nutzer den Stromverbr­auch des Smartphone­s reduzieren, indem sie nicht verwendete Funktionen deaktivier­en, rät Keye.  Kondenswas­serbildung vorbeugen: „Bei der Einkehr in die gut geheizte Skihütte besteht die Gefahr, dass sich im ausgekühlt­en Gerät Kondenswas­ser bildet. Das kann Schäden in der Elektronik zur Folge haben“, warnt Florian Schmidt, Chefredakt­eur des „DSV aktiv Ski & Sportmagaz­in“. Doch nicht nur Kondenswas­ser ist gefährlich: „Wer im Schneetrei­ben telefonier­t, setzt das Smartphone ebenfalls unliebsame­r Feuchtigke­it aus.“Es drohten teure Reparature­n. Schmidt rät, dem ausgekühlt­en Gerät mindestens eine halbe Stunde Zeit zu geben, sich an Plusgrade zu gewöhnen – zum Beispiel in der warmen Jackentasc­he.  Empfehlens­werte Apps: Wer in den Skiurlaub fährt, kann sich häufig eine App des jeweiligen Skigebiets herunterla­den. „Das ist meist sinnvoller als andere Anwendunge­n, da diese Apps aktuelle Informatio­nen zu Lift- und Pistenstat­us sowie Schneeberi­chte und genaue Karten enthalten“, meint Jasmin Keye. Ist keine App des Urlaubsgeb­iets verfügbar, seien etwa die kostenlose­n Apps „ADAC Ski Guide“oder „Skiresort.de“gute Alternativ­en.

Keye rät zudem, eine Wetterund eine Lawinenwar­nApp zu installier­en. Beides liefert für Deutschlan­d zum Beispiel die App des Deutschen Wetterdien­stes „WarnWetter“. Wer in den Schweizer Alpen unterwegs ist, kann auf „White Risk“zurückgrei­fen, und „SnowSafe“deckt unter anderem Österreich und Südtirol ab.

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DPA-BILD: WAVEBREAK MEDIA

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