Luft wird untersucht
Verwaltung misst Belastung im gesamten Stadtgebiet – Auch das Umweltministerium beteiligt
An zehn Stellen im Stadtgebiet hat die Verwaltung Passivsammler, mit denen die Luftschadstoffbelastung mit Stickstoffdioxid (NO2) gemessen wird, angebracht. Damit soll die Luftbelastung fundiert untersuchtwerden
Zwölf Messstationen gibt es in Oldenburg. 25 000 Euro gibt die Stadt für die Passivsammler aus.
OLDENBURG – Die Zeit rennt: Bis zum 31. Dezember muss die Stadt einen Maßnahmenkatalog vorlegen, bei dessen Umsetzung die Stickoxidbelastung dauerhaft unter 40 Mikrogramm gesenkt wird. Die Stadt will als ersten Schritt eine „Grüne Umweltzone“einrichten. Diesel-Fahrzeuge, die die Euronorm 4 nicht erfüllen, dürfen dann nicht mehr in diese etwa zehn Quadratkilometer große Zone einfahren. 3000 Fahrzeuge sollen davon betroffen sein.
Doch woher kommt die hohe Stickoxidbelastung? Könnten die über die Autobahnen quer durchs Stadtgebiet rollenden Fahrzeuge daran auch einen hohen Anteil haben, oder der Schiffsverkehr auf Hunte und Küstenkanal, oder könnte die Belastung durch die Landwirtschaft im Umland von Oldenburg zu einem hohen Grundsockel für die Verschmutzung führen? Fragen, die die Stadt unter anderem mit zusätzlichen Messstationen klären möchte – allerdings nicht mit einem so erheblichen technischen Aufkampagne
wand wie auf dem Heiligengeistwall.
An Straßenlaternen oder an Gebäuden hängen deshalb sogenannte Passivsammler, mit denen die Luftschadstoffbelastung mit Stickstoffdioxid (NO2) gemessen wird. An zehn Standorten im Stadtgebiet wird seit Anfang November die NO2-Konzentration mit Hilfe spezieller Prüfröhrchen
bestimmt, teilte Stadtsprecher Stephan Onnen mit. Nach vorheriger Ausschreibung wurde der Auftrag einer dafür zugelassenen und akkreditierten Messstelle erteilt. In vierwöchentlichem Rhythmus werden die in den Systemen zur Probennahme enthaltenen Passivsammler ausgetauscht und im Labor ausgewertet. Zweck der
Untersuchungen ist laut Onnen die Bestimmung der NO2-Hintergrundbelastung im Stadtgebiet. Die Messungen laufen zunächst bis Ende nächsten Jahres. 25 000 Euro gibt die Stadt dafür aus.
Messwerte, die einen Vergleich mit dem Jahresgrenzwert für Stickstoffdioxid zulassen, werden allerdings erst am Ende der gesamten Mess- vorliegen. Die Standorte verteilen sich über das Stadtgebiet und liegen mit Ausnahme eines Referenzpunktes am Heiligengeistwall nicht an den vielbefahrenen Hauptverkehrsstraßen, sondern – entsprechend der Messaufgabe – abseits davon.
Folgende PassivsammlerMesspunkte wurden im Auftrag der Stadt eingerichtet: Heiligengeistwall (Referenzmesspunkt), Georgstraße, Langenweg (Swarte Moor), Groß Bornhorster Straße, Butenweg, Gerhard-StallingStraße, Wilhelm-AhlhornWeg, Hugo-Eckener-Straße, Chaukenstraße und Wehdestraße. Zwei weitere Passivsammler-Messpunkte befinden sich am Theodor-Tantzen-Platz und am Brandsweg. Diese werden jedoch nicht im Auftrag der Stadt Oldenburg betrieben, sondern sind Bestandteil des Lufthygienischen Überwachungsnetzes (LÜN), das vom Niedersächsischen Umweltministerium durch das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt Hildesheim betrieben wird.
Die Untersuchungen haben laut Onnen eine wichtige Funktion im Rahmen der Luftreinhalteplanung der Stadt und sollen Aufschluss über die Ursachen der hohen Belastung an der Messstelle Heiligengeistwall liefern.