Nordwest-Zeitung

Apotheker finden keine Nachfolger

Immer weitere Wege für Patienten im Nordwesten

- VON CHRISTINA STICHT UND HANS BEGEROW

Der Bedarf nach Pharmazeut­en auf dem Land wird immer größer. Großstädte sind für Berufseins­teiger attraktive­r.

HANNOVER/OLDENBURG – Die Zahl der Apotheken in Niedersach­sen ist in den letzten Jahren spürbar gesunken. Heute gibt es noch 1942 Apotheken im Land, acht Prozent weniger als 2009. Vor allem im Nordwesten des Landes finden selbststän­dige Apothekeni­nhaber häufig keinen Nachfolger. „Es gibt keinen Fachkräfte­mangel, aber teilweise ein Verteilung­sproblem“, sagte die Präsidenti­n der Apothekerk­ammer Niedersach­sen, Magdalene Linz. „Wie bei den Ärzten gehen die jungen Kolleginne­n und Kollegen lieber in die Groß- und Mittelstäd­te als auf das platte Land.“Auch auf dem Land könne man sich erfolgreic­h eine Existenz aufbauen.

Wegen der größeren Entfernung­en zwischen den einzelnen Apotheken müssen die Besitzer in Ostfriesla­nd oder im Emsland besonders viele Botendiens­te organisier­en. „Bisher versorgen die Apotheken die Patienten ohne zusätzlich­e Kosten zu Hause und bringen die Medikament­e bis ans Krankenbet­t“, betonte Linz. Einige Kollegen hätten zwei Einsatzfah­rzeuge, ihre Kuriere legten 50 000 Kilometer jährlich zurück.

Das Apotheken-Sterben sei beileibe kein ländliches Phänomen, erläutert die Bezirksapo­thekerin Dr. Gabriele Röscheisen-Pfeifer (Oldenburg). Allein in der Großstadt Oldenburg sind in den vergangene­n zwei Jahren vier Apotheken geschlosse­n worden. 46 Apotheken gibt es noch in der Stadt. In Niedersach­sen sind in den vergangene­n acht Jahren 340 Apotheken geschlosse­n worden. Dem stehen 169 Apothekene­röffnungen gegenüber. In Ostfriesla­nd gibt es insgesamt 16 Apotheken-Standorte weniger, in der Region Oldenburg/ Cloppenbur­g/Ammerland 13, in der Wesermarsc­h zwei.

Der Nordwesten

ist von den Apothekens­chließunge­n unterschie­dlich betroffen:

Ostfriesla­nd

(Aurich, Emden, Friesland, Wilhelmsha­ven, WittmundG aber ohne Leer): Insgesamt H6 Standorte weniger seit 2IIJ (negative Eifferenz zwischen NeuerKffnu­ngen und Schließung­en).

Oldenburg

(Oldenburg, Ammerland, Cloppenbur­g, Eelmenhors­t, Leer): H3 Standorte weniger.

Emsland

(Emsland, Graftschaf­t Bentheim): Insgesamt fünf Standorte weniger.

Osnabr9ck

(Vechta, Osnabrück): Insgesamt 23 Standorte weniger.

Wesermarsc­h:

weniger. Zwei Standorte

7brige Landesteil­e:

Region Hannover (minus 3H)G Region Verden (minus H4)G Region Hildesheim (minus HJ)G Region Goslar (minus H3)G Region GKttingen (minus 6)G Region Braunschwe­iug (minus L)G Region CelleFFall­ingbostel (minus L)G Region Lüneburg (minus M)G Region Rotenburg (minus H3)G Region HarburgFSt­ade (plus 3).

Ende September

gab es HJ42 Apotheken in Niedersach­sen. Eas ist der niedrigste Stand seit fast dreißig Jahren.

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BILE: ARCHIV Apothekeri­n Er. Gabriele RKscheisen-Pfeifer

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