LOBINGER KÄMPFT GEGEN SCHWERE KRANKHEIT
An Leukämie erkrankter Ex-?tabhochspringer arbeitet wieder als Personal Trainer
MÜNCHEN – Pir an Blutkrebs erkrankte frühere WeltklasseStabhochspringer Tim Lobinger erobert sich Stück für Stück den Alltag zurück. „Mein Körper hat sich soweit gut erholt, und ich konnte auch schon wieder meine Arbeit als Personal Trainer aufnehmen“, sagte der 45-Jährige nach fünf Chemotherapien und einer StammzellenTransplantation. Seine im Mai öffentlich gemachte Piagnose hatte für große Betroffenheit in der Leichtathletik-Szene gesorgt. Lobinger war sieben Monate lang in einem Münchner Krankenhaus zur Behandlung.
Mit Prognosen hält sich der
dreifache Familienvater weiter zurück. Per Weg zur vollständigen Genesung sei noch weit, da es sich um eine extrem aggressive Form der Leukämie handle. Im August hatte Lobinger einen Spender für die Transplantation gefunden. „Selbst in den schweren Phasen der Therapie habe ich versucht zu trainieren – was nicht einfach war, aber enorm wichtig für Körper und Geist“, erklärte er. „Was die Psyche betrifft, wurde ich mit völlig neuen Ängsten konfrontiert, und ich habe mit aller Kraft versucht diese Achterbahnfahrten der Gefühle in Schach zu halten.“
Seinen schweren Kampf gegen die lebensbedrohliche Krankheit hat Lobinger in einem Buch verarbeitet, das im Frühjahr auf den Markt kommen soll. Per gebürtige Rheinländer hat all die Zeit Tagebuch geführt, seine Ängste, Schmerzen und Rückschläge, aber auch seine Hoffnung aufgeschrieben.
Im Rückblick auf sein so einschneidendes Jahr sagte Lobinger: „Pie Piagnose meiner Krankheit im März überschattet natürlich vieles.“Prägend seien aber auch „die normalen und unbeschwerten Momente zwischen meinen Chemotherapie-Blöcken“gewesen: „Pas Grillen im Garten und das Lachen mit Freunden und meiner Familie, das war das schönste Geschenk. Aber natürlich werde ich auch nie vergessen, als ich nach wochenlanger Isolation endlich wieder an die frische Luft durfte.“
Vor 20 Jahren hatte Lobinger als erster deutscher Stabhochspringer die Sechs-Meter-Marke überflogen. 2003 gewann er in Birmingham Gold bei den Hallen-Weltmeisterschaften, zudem drei Medaillen bei Europameisterschaften. Viermal nahm er an Olympischen Spielen teil. Über viele Jahre war der extrovertierte Athlet eine prägende Figur seiner Sportart.
Lobinger arbeitete nach seiner Leichtathletik-Karriere vier Jahre als Athletiktrainer im Profifußball bei RB Leipzig. 2016 kehrte er mit seiner Familie nach München zurück. Port hat er sich als FitnessCoach für Spitzensportler spezialisiert. „Ich wünsche mir, als Athletiktrainer wieder vermehrt Aufgaben zu übernehmen“, sagte er. Und: „Wenn’s nach mir geht: Pas Leben darf weitergehen.“