Stimmung vieler Landwirte wieder besser
Im Wirtschaftsjahr 2016/2017 meist deutlich höherer Betriebsgewinn
BERLIN / DPA/RZK – Die deutschen Bauern machen nach zwei Krisenjahren wieder mehr Gewinn und hoffen auf eine weitere leichte Erholung. Im vergangenen Wirtschaftsjahr 2016/17 stieg das Unternehmensergebnis im Schnitt um gut ein Drittel auf 56 800 Euro, teilte der Bauernverband am Dienstag in Berlin mit. Davon sind aber noch Investitionen zu finanzieren.
Vor allem für Milchbauern und Schweinehalter verbesserte sich die Situation, während Ackerbauern zumindest das Minus stoppen konnten. Zuvor waren die Einkommen der Bauern angesichts niedriger Weltmarktpreise für wichtige Produkte zwei Jahre in Folge gesunken.
Bauernpräsident Joachim Rukwied sprach von einer Normalisierung der Lage. „Die zwei Krisenjahre scheinen allmählich überwunden zu sein.“Die Hoffnungen für die kommenden Monate lägen jetzt auf stabilen europäischen und internationalen Agrarmärkten. Bei den Auswirkungen auf die Verbraucher sei davon auszugehen, dass die auf längere Sicht „relativ stabilen Preise“für Lebensmittel bestehen bleiben.
Zuletzt waren etwa Butter und Milchprodukte teils spürbar teurer geworden.
Am deutlichsten erholten sich die Ergebnisse bei Schweine- und Geflügelhaltern. Im Schnitt konnten sie den Gewinn auf 85 100 Euro je Betrieb sogar mehr als verdoppeln – vor allem wegen deutlich höherer Preise für Schlachtschweine und Ferkel.
Auch die lange von niedrigen Preisen getroffenen Milchbauern verbuchten nun ein Gewinnplus von 41 Prozent auf im Schnitt 56 100 Euro. Bei Ackerbauern legte das Ergebnis nach zwei Minusjahren immerhin um 0,6 Prozent auf 53 400 Euro zu.
Die Bilanz bezieht sich auf das Wirtschaftsjahr, das bis Ende Juni läuft. Ausgewertet
wurden 12 000 Betriebe.
Vor wenigen Tagen hatte bereits die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (Oldenburg) ihre Zahlen zum Wirtschaftsjahr 2016/2016 veröffentlicht – mit ähnlichem Tenor. Klar wurde dabei: Die guten Preise bröckelten im laufenden neuen Wirtschaftsjahr teils wieder ab, etwa bei Milch und Schweinen.