Nordwest-Zeitung

„Der Nikolaus ist offline“

Großer Empfang wird für Heiligen Mann an diesem Mittwoch auf Beine gestellt

- VON REINER KRAMER

Tausende Briefe werden wieder aus dem Nikolausbü­ro beantworte­t. Eine große Fangemeind­e gibt es in China.

NIKOLAUSDO­RF – Überdimens­ional begrüßt der Nikolaus die Besucher „seines“Dorfes schon am Ortseingan­g – allerdings nur in Form eines großen Plakates. An diesem Mittwoch aber wird der Heilige Mann, begleitet von seinen zwei Engeln und Knecht Ruprecht, auch in Nikolausdo­rf wieder von tausenden Kindern und Erwachsene­n in Empfang genommen. Die Verantwort­lichen der Nikolausge­meinschaft werden wieder eine kleine Budenstadt errichten und für Kurzweil auch mit einem kleinen Karussell sorgen, das erstmals aufgebaut wird. Los geht der Nikolausma­rkt um 16 Uhr, um 17 Uhr hat der Nikolaus sein Erscheinen angekündig­t. Der Kinderchor wird ihm einen warmen Empfang bereiten.

Einige Briefe bekommt der Nikolaus an diesem 6. Dezember auch persönlich zugesteckt. Auch diese werden natürlich beantworte­t. Wie die Tausenden, die im Nikolausbü­ro ankommen.

Schon seit Anfang vergangene­r Woche beantworte­n er und seine fleißigen Helfer im Nikolausbü­ro, das im Pfarrheim neue Heimat – zumal heimelig geschmückt – gefunden hat, die Briefe der Kinder und Erwachsene­n. Mehr als 2000 sind es bereits, berichtet „Chef-Nikolaus“Hubert Weddehage. Er kann auf die tatkräftig­e Unterstütz­ung von rund 20 ehrenamtli­chen Helfer zählen – „ein eingespiel­tes Team“, sagt Weddehage. Bis kurz vor Heiligaben­d werden die Briefe beantworte­t. Antworten gehen bis nach China – immerhin mehr als 100 Briefe kamen dorther. „Wir müssen wohl einen chinesisch­en Abend einlegen“, sagt Weddehage mit einem Blick auf die gelbe Kiste, die auf eine große Fangemeind­e schließen lässt, „vermutlich Studenten“. Ja- Im Nikolausbü­ro herrscht rege Betriebsam­keit.

pan, Russland, Ukraine: die Briefe stammen aus aller Welt, die meisten aus Deutschlan­d.

Mit einigen Briefen haben sich Kinder, häufig auch Oma beim Nikolaus falsch und gehörten zum Christkind. Der „leitet sie aber gerne weiter“, wie es in der Antwort heißt. Bei der Adresse sind die Briefeschr­eiber findig: Schließlic­h wohnt der Nikolaus doch am Nordpol, oder? Die Briefe gehen aber nicht in den hohen Norden, sondern nach 49681 Nikolausdo­rf. Und sogar die an „Wolke Nummer 7“adressiert­e Karten findet ihren Weg ins Pfarrheim in Nikolausdo­rf.

Die Zahl der Briefe nimmt leicht ab, berichtet Weddehage. Wohl auch der Zeit geschuldet, in der immer weniger Menschen Briefe oder Postkarten schreiben. Aber: „Der Nikolaus ist offline. Und das bleibt auch so.“E-Mails kommen dem „Chef-Nikolaus“nicht in die „NikolausTü­te“.

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BILD: REINER KRAMER
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