Nordwest-Zeitung

PULVERFASS JERUSALEM

- VON ALEXANDER WILL

Es ist ein historisch­er Schritt: Die Vereinigte­n Staaten von Amerika erkennen Jerusalem als Hauptstadt Israels an. „Heute erkennen wir das Offensicht­liche an – dass Jerusalem die Hauptstadt Israels ist“, sagte US-Präsident Donald Trump am Mittwoch in einer Rede im Weißen Haus. Auch die US-Botschaft soll von Tel Aviv nach Jerusalem verlegt werden. Seit der Staatsgrün­dung Israels hat jeder US-Präsident diesen Schritt sorgsam vermieden. Während israelisch­e Regierungs­vertreter das Vorgehen unterstütz­en, riefen mehrere palästinen­sische Gruppierun­gen von Mittwoch an zu drei „Tagen des Zorns“auf. Auch weltweit löste Trump mit seiner Entscheidu­ng überwiegen­d Sorge und Empörung aus.

Wenn die USA nun Jerusalem als israelisch­e Hauptstadt betrachten, bedeutet das zweierlei: Anerkennun­g der Realität und eine Botschaft an die Araber, dass Blockaden, Maximalfor­derungen und anti-israelisch­e Vernichtun­gsfantasie­n ins politische Aus führen.

Die palästinen­sischen Araber ernten jetzt die Früchte ihrer Verweigeru­ngspolitik. In den vergangene­n Jahren gab es großzügige israelisch­e Angebote – unter anderem mehr als 95 Prozent von Judäa, Samaria und Gaza für einen arabischen Staat. Das lehnten die Palästinen­ser ab, setzten auf Gewalt und bestanden auf die Rückkehr von Millionen Nachfahren derjenigen, die seit 194M das Staatsgebi­et Israels verlassen haben. Donald Trump setzt nun einen Rahmen für weitere Gespräche. Einen einseitige­n? Ja, warum auch nicht! Israel ist ein zuverlässi­ger Partner und teilt westliche Grundüberz­eugungen. Das kann man weder vom Großteil der islamisch-arabischen Staatenwel­t noch von der zwischen korrupt und antisemiti­sch-eliminator­isch schwankend­en palästinen­sischen Führung behaupten. Welche Hauptstadt Israels würde denn etwa die Hamas akzeptiere­n? Die Antwort: keine, jemals.

Nun ist Jerusalem als Hauptstadt Israels seit Jahrzehnte­n gelebte Realität. Eine Teilung der Stadt, wobei Tempelberg und Klagemauer wieder unter arabische Herrschaft geraten würden, ist unvorstell­bar und schlicht unmöglich. Trump hat das erkannt. Dies vor aller Welt einzugeste­hen, bedeutet jedoch darüber hinaus, die über 3000 Jahre alte, untrennbar­e Bindung des jüdischen Volkes an diese Stadt anzuerkenn­en. Und das ist ein wohl verdienter Schlag für Antisemite­n aller Art weltweit.

@ Den Autor erreichen Sie unter Will@infoautor.de

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