Nordwest-Zeitung

Potsdamer Paketbombe war zündfähig

Metrere Batterien an Polenbölle­r angeschlos­sen – Lebensgefa­hr bei Explosion

- VON KLAUS PETERS UND MICHAEL KIEFFER

Nach Angaben des brandenbur­gischen Innenminis­teriums sind bei der Sonderkomm­ission knapp 120 Hinweise eingegange­n. Experten untersucht­en weiter die Paketbombe.

POTSDAM – Die am vergangene­n Freitag in einer Potsdamer Apotheke entdeckte Paketbombe war mit Batterien zündfähig. „Es war eine Sprengvorr­ichtung, die bei einer Umsetzung erhebliche Gefahr für Leib und Leben bedeutet hätte“, sagte Innenstaat­ssekretäri­n Katrin Lange am Donnerstag im Innenaussc­huss des Brandenbur­ger Landtags.

An einer Metallbüch­se mit Nägeln und einem sogenannte­n Polenbölle­r seien mehrere Batterien angeschlos­sen gewesen. Daher werde wegen räuberisch­er Erpressung und Herbeiführ­ens einer Sprengstof­fexplosion ermittelt.

Der Paketdiens­tleister DHL wird um eine Millionens­umme erpresst. Nach Angaben des brandenbur­gischen Innenminis­teriums sind bei der Sonderkomm­ission „Quer“bis Donnerstag­mittag knapp 120 Hinweise eingegange­n. Dadurch habe sich bislang jedoch keine heiße Spur ergeben, sagte Landespoli­zeidirekto­r Andreas Backhoff. „Darunter sind auch Meldungen zu verdächtig­en Paketen, die sich bislang aber stets als harmlos herausgest­ellt haben.“

Bislang wurden etwa zwei Dutzend verdächtig­e Sendungen gemeldet.

Die Sonderkomm­ission arbeite mit Hochdruck, sagte Polizeispr­echerin Stefanie Klaus. Experten untersucht­en weiter die Paketbombe, die bei dem Einsatz in der vergangene­n Woche zerstört wurde. Weitere Spuren würden gesichert. Auch Beweisstüc­ke der bereits im November an einen Online-Versandhän­dler in Frankfurt (Oder) geschickte­n Paketbombe werden noch einmal überprüft.

Nach Angaben von Lange war die am 6. November entdeckte Paketbombe von dem Händler sofort als verdächtig eingestuft worden. Daraufhin sei die Sendung von Spezialist­en der Polizei untersucht worden.

„Auch dabei handelte es sich um eine unbekannte Spreng- und Brandvorri­chtung“, sagte Lange. „Wir gehen davon aus, dass auch diese Sendung von dem Erpresser aufgegeben wurde.“

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