Eue Traditionself rutscht in die Zukunft
Michael Richter will Mannschaft mit vielen Ex-VfBern zur festen Institution im Verein machen
Am 5. Januar spielen die VfB-Altstars wieder beim Hallenturnier in der großen EWE-Arena. Künftig sollen sie als 8raditionsmannschaft mehrmals pro Jahr antreten.
OLDENBURG 9 Nur in der Halle zu trainieren und sich so auf das Turnier der Traditionsmannschaften am 5. Januar (Freitag, ab 17.30 Uhr) in der großen EWE-Turnier vorzubereiten, war den Routiniers des VfB Oldenburg zu wenig. Deshalb duellierten sich die „alten Blauen“der jüngst ins Leben gerufenen Traditionsmannschaft am vergangenen Samstag auf dem Kunstrasenplatz im Sportpark Osternburg mit den „jungen Blauen“der Bezirksliga-Mannschaft.
„Das Spiel war eine fantastische Angelegenheit und hat uns allen absolut Spaß gemacht“, meinte Marco Elia, für den es als Torwart der Altstars eine ganz besondere Partie war. Im Duell mit der von ihm trainierten VfB-Reserve, bei der diesmal kein Spieler über 22 Jahre mitwirkte, zeigten er und die anderen alten Hasen auf einer dichten Schneedecke, dass sie nichts von ihrem Können verlernt haben und rutschten mit einem 2:0-Sieg in die Zukunft.
Nach einer Ecke erzielte Stefan Frye, der seit Kurzem im Kader der Zweiten steht, gegen seine neuen Mannschaftskameraden den Führungstreffer für die Traditionself. Beim 2:0 fühlten sich viele VfB-Fans an alte Zeiten erinnert. Johann Stenzel
schickte Alexander Eckel steil, und nach dessen Flanke köpfte Horst Elberfeld den Ball unhaltbar in die Maschen.
Danach drückte die junge Bezirksliga-Truppe auf den Anschlusstreffer und hatte auch einige Chancen. „Ich war aber auch noch da und habe einige ganz gute Dinger
gehalten“, sagte Elia grinsend.
Nach der Pause ließen die Ex-Profis die junge Zweite laufen und schaukelten die Führung sicher über die Zeit. „Für Marco war das schon eine besondere Situation“, meinte Michael Richter, der die Traditionsmannschaft zusammengestellt hat, und er-
gänzte: „Er saß in der Halbzeit in unserer Kabine, sein Team ohne Trainer in der anderen. Man hat schon gesehen, dass er seinen Spielern zeigen wollte, was er noch kann.“
Richter hat in den vergangenen Jahren auch die VfBTeams für das Turnier der Traditionsmannschaften zusammengestellt. „Anfangs hatten wir immer wechselnde Kader. Seit zwei Jahren spielt ein fester Stamm“, erzählt der 54-Jährige: „Da kam uns auch die Idee, nicht nur einmal im Jahr in der Halle zu spielen. Wir wollten eine echte Traditionsmannschaft mit Spielern, die sich noch immer mit dem VfB verbunden fühlen.“
Wie bei anderen großen Clubs üblich, sollen die Altstars vom VfB mehrmals im Jahr spielen. „Auch bei Veranstaltungen anderer Vereine – falls wir mit dieser Mannschaft etwas Geld einspielen sollten, werden wir das für karikative
Zwecke spenden“, erklärt Richter.
Ein großer Stamm an Spielern hat sich schon zusammengefunden – weitere Mitstreiter und Unterstützer sind immer willkommen. „Es gibt viele ältere Spieler, Trainer und auch Fans, die am VfB interessiert sind. Der Verein ist 120 Jahre alt und hat auch schon erfolgreichere Zeiten gesehen“, sagt Richter: „Wir wollen alle, die am VfB interessiert sind, zusammenbringen – denn das Miteinander der Generationen und der unterschiedlichen Abteilungen macht einen Traditionsverein doch erst aus.“
Nach dem Spiel am Samstag ging es fast geschlossen auf den Weihnachtsmarkt. Da waren auch weitere Ex-VfBer wie Peter Darsow und Thomas Joos mit dabei. Der Tag war ein guter Schritt auf dem Weg zu einer Traditionsmannschaft mit Tradition.