Schmerzfrei nach Hause gehen
/ersorgung der Patienten zu jeder Zeit sichergestellt
Zahnschmerzen können unerträglich sein. Außerhalb der Praxis-Öffnungszeiten ist mitunter der Besuch eines Notdienstes erforderlich.
OLDENBURG – Wer am späten Abend, an Wochenenden oder Feiertagen plötzlich mit einem stark schmerzhaften oder anderweitig ernsthaften Zahnproblem zu kämpfen hat, kann seinen gewohnten Zahnarzt in der Regel nicht für eine Akut-Behandlung in Anspruch nehmen. Für diese Fälle gibt es unter Federführung der Kassenzahnärztlichen Vereinigung einen zahnärztlichen Notdienst, der bundesweit in allen Regionen eine zeitnahe und räumlich nahegelegene Notfall-Versorgung sicherstellt. Jede niedergelassene Zahnarztpraxis ist nach dem Solidaritätsprinzip verpflichtet, in regelmäßigen Abständen einen Notdienst wahrzunehmen.
Dringende Akut-Fälle
In der Stadt Oldenburg kann man unter der eigens eingerichteten Notfallnummer 0441/96 08 95 44 schnell und problemlos erfahren, welche Zahnarztpraxis im Oldenburger Stadtgebiet mit dem aktuellen Notdienst betraut ist. Dem Anrufer werden dort per Bandansage neben der Adresse und Telefonnummer der Praxis auch die Behandlungszeiten mitgeteilt. Für besonders dringende Akut-Fälle – zum Beispiel massive Blutungen oder traumatisch verlorene Zähne – ist der diensthabende Zahnarzt auch darüber hinaus erreichbar – meistens über eine Handy-Nummer.
Der zahnärztliche Notdienst existiert zusätzlich zum ärztlichen Notdienst und richtet sich speziell an Patienten mit akuten Problemen im Zahn-, Mund- und Kieferbereich. Er ist immer dann die richtige Adresse, wenn die Situation nicht lebensbedrohlich ist, aber auch keinen Aufschub bis zum nächsten Werktag duldet.
Ob dies wegen starker Schmerzen und Blutungen, eines abgebrochenen Zahns oder einer heftigen Schwellung im Mundraum der Fall ist, liegt letztlich im Ermessen des Betroffenen, berichtet Dr. Sebastian Staufer, Zahnarzt in der Gemeinschaftspraxis Dr. Dr. Sebastian Staufer kann seinen Patienten am Computerbild zum Beispiel einen Entzündungsherd an der Wurzelspitze eines Zahnes zeigen.
Zahnschmerz,
der durch eine Karies-Erkrankung verursacht wird, ist meistens die Folge einer mangelhaften Zahn- und Mundraumpflege sowie falscher Ernährungsgewohnheiten. Mit den so entstandenen Schädigungen an Zahnsubstanz, Zahnfleisch und Knochen leben viele Betroffene seit längerer Zeit, so Dr. Sebastian Staufer. Früher oder später sei ein kariöser
Frey & Kollegen in Oldenburg: „Jeder Mensch hat ein eigenes Schmerzempfinden, so dass es stets eine subjektiv begründete Entscheidung ist, ob man den Notfalldienst aufsucht oder die Beschwerden so lange erträgt, bis der eigene Zahnarzt wieder geöffnet hat.“Sicher ist, dass die Inanspruchnahme des zahnärztlichen Notdienstes eine medizinische Leistung ist, deren Kosten bei einem entsprechenden Befund von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.
Eine fortgeschrittene Karies-Erkrankung mit einer daraus folgenden Nerv-Entzündung ist nach Angaben von Fachverbänden der häufigste Grund für einen Besuch des zahnärztlichen Notdienstes. Für Betroffene steht erst einmal die Befreiung von den Beschwerden im Vordergrund. Dem zahnärztlichen Notdienst gelinge es fast immer,
Zahn so weit geschädigt, dass die im Zahninneren verlaufenden Nervenbahnen ungeschützt frei liegen. Schon ein Schluck Kaffee oder ein kalter Windhauch beim Einatmen können dann mit heftigen Schmerzen verbunden sein.
Für einen zahnärztlichen
Notfall kann es viele Gründe geben. Häufige Einsatzursachen sind auch akute Unfallschäden
das akute Problem durch eine erste Behandlung der geschädigten Stelle zu lösen, erklärt Dr. Staufer: „Die meisten Schmerz-Patienten können nach der Behandlung weitgehend oder komplett schmerzfrei nach Haus gehen.“
Individuelle Behandlung
Dabei wird es ohne einen zeitnah folgenden Termin bei dem Hauszahnarzt aber kaum bleiben. Denn die eigentliche Ursache ist durch die Notfallbehandlung nur in absoluten Ausnahmefällen gelöst, betont Staufer, der mit seinen Kollegen gerade eine NotfallDienstwoche hinter sich hat. Wenn eine Erkrankung der Zähne erst einmal starke Schmerzen ausgelöst hat, ist es in der Regel nicht mit einem einzelnen ZahnarztTermin getan. Die Behandlung verläuft dann fast immer über einen längeren Zeitraum
wie Zahn- und Kieferbrüche sowie Lippenund Zungenverletzungen. Sofortiges Handeln ist bei akuten Infektionen nötig, die durch einen Abszess im Mundraum oder Entzündungen im Zahnfleisch verursacht werden. Nicht selten müssen auch Nachblutungen behandelt werden, die etwa infolge eines zahnchirurgischen Eingriffs entstehen können.
und muss, gestützt auf eine oft aufwendige Diagnostik, individuell geplant und durchgeführt werden. Aus diesem Grund muss man beim zahnärztlichen Notdienst auch nicht damit rechnen, dass dort ein geschädigter Zahn gezogen wird. Genau das und auch andere weitergehende Eingriffe kann und soll der zahnärztliche Notdienst nicht leisten, so Dr. Staufer: „Ein Termin beim Notdienst ist kein Ersatz für eine reguläre zahnärztliche Behandlung."
Ein Besuch beim zahnärztlichen Notdienst kann allerdings auch der Anlass für eine Verhaltensänderung sein. Einigen Betroffenen werde erst dann klar, dass es für sie eigentlich schon eine Minute nach zwölf Uhr ist und nehmen sich fest vor, ihre Zähne in Ordnung bringen zu lassen. Ansonsten sei die nächste Zahnschmerz-Attacke schon programmiert.