Ausstellung in Brake
Axponate aus der Sammlung von Dr. Helmuth Steenken im Schifffahrtsmuseum
Exponate aus der Sammlung des im Sommer verstorbenen Oldenburger Sammlers Dr. Helmuth Steenken werden im Braker Schiffahrtsmuseum ausgestellt. Zu sehen sind ab diesem Sonntag mystische Masken und sogenannte Hampatongs. Der Oldenburger Augenarzt wuchs in Elsfleth auf . . . . . . . . . .
Die Ausstellung im Bra6 ker Schifffahrtsmuseum wird an diesem Sonntag, 17. Dezember, eröffnet. Beginn ist um 15 Uhr im Haus Borgstede & Be6 cker, Breite Straße 9.
OLDENBURG/BRAKE – Es ist eine mysteriöse und fremde Welt, die sich dem Besucher im Schifffahrtsmuseum der oldenburgischen Unterweser offenbart. Menschengroße und auch kleinere Skulpturen stehen im diffusen Licht der Scheinwerfer, aufgereiht an einer in einem Braunton gehaltenen Wand. Sie wirken teils bedrohlich, teils mahnend. Auffällig ist ihr exotisches Aussehen. MYSTISCHE MASKEN
Mit dieser einzigartigen Sonderausstellung wartet das Schifffahrtsmuseum der oldenburgischen Unterweser ab Sonntag, 17. Dezember, auf. Im Haus Borgstede & Becker, Breite Straße 9 in Brake, sind rund 60 eindrucksvolle Kunstobjekte aus der Sammlung von Dr. Helmuth Steenken (Oldenburg) zu sehen. Die Ausstellung mit dem Titel „Das Totenschiff – Kulturkontakte aus unterschiedlicher Perspektive“wird um 15 Uhr eröffnet. Den einführenden Vortrag hält Dr. Mona Halfmann, die Tochter des am 12. Mai 2017 verstorbenen Augenarztes, Ethnologen und Sammlers. MAGISCHE MOMENTE
Was den Blick des Betrachters magisch anzieht, sind vor allem die Figuren, Hampatongs genannt. Es handelt sich dabei um Kulturmale der Dajakvölker Borneos. Sie sind aus Eisenholz geschnitten und dienen als Totenpfähle oder Schreckmale. Dr. Helmuth Steenken, Jahrgang 1929, hat seinen drei Kindern seine über viele Jahre mit großer Leidenschaft aufgebaute Sammlung von Objekten der Stammeskunst und ihrer Geschichten hinterlassen. Und Wunsch der Familie war es nun, diese außergewöhnlichen Objekte einer interessierten Öffentlichkeit zu zeigen.
Die Anfrage im September kam für das Museum völlig Im Schifffahrtsmuseum der oldenburgischen Unterweser wird am Sonntag eine Sonderausstellung mit Kunstobjekten aus der Sammlung von Dr. Helmuth Steenken eröffnet. Zu sehen sind auch diese sogenannten Hampatongs.
überraschend. „Es ging Schlag auf Schlag. Wir kannten die Sammlung nicht und mussten uns zunächst umfassend informieren. Die Familie von Dr. Helmuth Steenken war großartig in der Zusammenarbeit“, sagt Museumsleiterin Dr. Christine Keitsch. SPONTANE HILFE
Dem gesamten Museumsteam und der Landessparkasse zu Oldenburg ist es laut Christine Keitsch zu verdanken, dass diese Ausstellung nun in Brake gezeigt werden kann. „Ohne die finanzielle Unterstützung der LzO wäre das nicht möglich gewesen“, freut sich die Museumsleiterin über das spontane Engagement der Bank. Die Museumsräume mussten für die Ausstellung umgestaltet, Podeste gebaut und die einzelnen Exponate von Oldenburg nach Brake transportiert werden. „Helmuth Steenken war uns eng verbunden“, betont Christine Keitsch. Er habe sich mit vielen Ideen eingebracht. Und nicht nur das: Dr. Helmuth Steenken im Garten bei Sir Simon Gaius in Raluana (Papua-Neuguinea). Der Bischof wurde 1974 von der englischen Königin geadelt.
Das Schifffahrtsmuseum an der Weserstraße 14 in Elsfleth ist das ehemalige Haus seiner Vorfahren. ELSFLETHER WURZELN
Gezeigt wird in Brake ein Lebenswerk des ehemaligen Chefarztes am Evangelischen Krankenhaus in Oldenburg, der als Junge nach seinem Umzug nach Elsfleth die Leidenschaft
fürs Segeln entdeckt hatte. Segelschiffe waren seit Generationen wichtig für seine Vorfahren. Ururgroßvater Behrend Hinrich Steenken (1791 bis 1882) war Kapitän, Reeder und Werftbesitzer in Brake. Großvater Christian Ludwig Steenken war Arzt in Elsfleth und Vorstandsvorsitzender der Elsflether Heringsfischerei.
Das Fernweh lag Helmuth Steenken zweifellos im Blut. Reisen führten ihn unter anderem nach Namibia, Papua Neuguinea, Togo – und eben nach Borneo und Sarawak. Die Kultmale und Masken der Menschen hatten es ihm offensichtlich angetan. Zu sehen ist auch ein Totenschiff, das Helmuth Steenken für seine Sammlung anfertigen ließ. Das Schifffahrtsmuseum Unterweser, Breite Straße 9 in Brake, ist dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr sowie sonntags und feiertags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Die Ausstellung „Das Totenschiff“ist vom 17. Dezember bis zum 29. April zu sehen. Die Ausstellungseröffnung am 17. Dezember (15 Uhr) begleitet Luca Arzaroli musikalisch mit Didgeridoo und Djembe. Grußworte sprechen zudem die Museumsleiterin Christine Keitsch, Brakes Bürgermeister Michael Kurz und Pastor Christian Egts von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Brake an der Weser.