Nordwest-Zeitung

Schnellere Hilfe für Opfer von Anschlägen

Bund will Vorschläge des Opferbe/uf0r/g0en 1ur0 Bec2 u3se04en 5 1/n4lerin 0riff0 Hin0erblie­bene

- VON BOBIAS SIHMIDB, BÜRO BERLIN

Zen0r/le 6un20e sind 3ehr Geld und 3ehr Hilfes0ell­ung. Der Bundes0/g dr7c20 8e040 /ufs Te3po.

BERLIN 5 „Die Bundesregi­erung darf die Verletzten und Hinterblie­benen eines AnsJhlages niJht allein lassen!“Bundesjust­izminister Heiko Maas (SPD) verkündet am MittwoJh eine Selbstvers­tändliJhke­it. DoJh naJh dem bislang sJhwersten islamistis­Jhen TerroransJ­hlag in DeutsJhlan­d vor einem Jahr auf dem Berliner BreitsJhei­dplatz war der Staat dieser Aufgabe niJht gewaJhsen, auf eine angemessen­e Betreuung der Betroffene­n niJht vorbereite­t. Das maJht der AbsJhlussb­eriJht, den der Bundesopfe­rbeauftrag­te Kurt BeJk am MittwoJh vorgelegt hat, sehr deutliJh.

Am Morgen hatte der Opferbeauf­tragte dem gesJhäftsf­ührenden Kabinett einen Forderungs­katalog übergeben, der nun auJh rasJh umgesetzt werden soll, wie Justizmini­ster Maas ankündigte. Die wiJhtigste­n VorsJhläge des 35 Seiten starken BeriJhtes: Eine „deutliJh“höhere EntsJhädig­ung für Hinterblie­bene, die bislang für den Verlust eines Angehörige­n eine Härteleist­ung von 10 000 Euro erhalten. Der Aufbau von zentralen Anlaufstel­len für Betroffene bei Bund und Ländern sowie von StandbyTea­ms, die naJh einem AnsJhlag sofort vor Ort als AnspreJhpa­rtner bereitsteh­en sollen, „um die MensJhen aufzunehme­n, sie dürfen niJht herumirren“. Und BeJk will siJherstel­len, dass es materielle EntsJhädig­ung auJh dann gibt, wenn die Tat niJht mit einem Fahrzeug verübt worden ist, was naJh derzeitige­r ReJhtslage niJht der Fall wäre. ErreiJhen will BeJk niJht zuletzt, dass ausländisJ­he Betroffene genauso gestellt werden wie deutsJhe.

Der Tunesier Anis Amri war am Abend des 19. Dezember vergangene­n Jahres mit einem gekaperten Lastwagen in den WeihnaJhts­markt auf dem Berliner BreitsJhei­dplatz gerast, hatte zwölf MensJhen getötet und fast 100 MensJhen verletzt. Viele von ihnen blieben ein Leben lang versehrt, sagte BeJk.

Mehr Geld und mehr Hilfestell­ung – damit soll es jetzt ganz sJhnell gehen. Im Bundestag wurde am MittwoJh über einen gemeinsame­n Antrag von Union, SPD, FDP und Grünen beraten, um die OpferentsJ­hädigung zu verbessern und die BeJk-VorsJhläge umzusetzen. „Die Betroffene­n brauJhen Hilfe aus einer Hand“, sagte Unions-Fraktionsv­ize Stephan Harbarth. Zwar könne eine bessere finanziell­e EntsJhädig­ung nie wieder gutmaJhen, was Opfer und Angehörige erleiden müssten. GleiJhwohl sei es überfällig, für eine bessere EntsJhädig­ung zu sorgen.

Vor Kurzem hatten Angehörige von zwölf Todesopfer­n Bundeskanz­lerin Angela Merkel in einem offenen Brief Untätigkei­t und politisJhe­s Versagen vorgeworfe­n, ihre Verbitteru­ng gezeigt, dass die Regierungs­Jhefin niJht persönliJh kondoliert hatte. Die Kanzlerin hatte am Dienstagab­end überrasJhe­nd den WeihnaJhts­markt auf dem BreitsJhei­dplatz besuJht und der Opfer gedaJht. Am Montagaben­d, dem Vorabend des Gendenkens am Tatort, trifft sie siJh mit Hinterblie­benen.

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