Nordwest-Zeitung

Doping-Schatten erreicht erneut Radsport

Tour-Sieger Froome unter Verdacht – War es nur eine Asthma-Therapie?

- VON ANDREAS ZELLMER

überrasche­nd deutlich Olympiasie­ger Russland aus dem Turnier warf (34:17).

Im Kader der Niederländ­erinnen stehen vier ehemalige Spielerinn­en des Bundesligi­sten VfL Oldenburg: Torfrau Tess Wester, die Rückraumsp­ielerinnen Lois Abbingh und Laura van der Heijden sowie Abwehrspez­ialistin Kelly Dulfer. Abbingh (inzwischen Issy Paris) war gegen Tschechien die überragend­e Spielerin und erzielte 14 Tore.

Im ersten Halbfinale treffen an diese Freitag ( .30 Uhr/Sp rt ) Schweden und Frankreich aufeinande­r. Die Runde der letzten Vier wird in Hamburg ausgetrage­n. LONDON – Jetzt auch Chris Froome? Doping oder Therapie – das ist die Frage bei der im Urin des viermalige­n Tourde-France-Gewinners festgestel­lten Überdosis des Asthma-Mittels Salbutamol. Am 7. September war Froome auf dem Weg zu seinem ersten Vuelta-Sieg wie jeden Tag vorher als Träger des Roten Trikots getestet worden. Der 32jährige Brite wies das Doppelte der erlaubten und von der Welt-Anti-Doping Agentur (Wada) als Grenzwert festgelegt­en Substanz von 1000 Nanogramm pro Milliliter auf.

Am Tag vorher hatte der Brite auf einer schweren Bergetappe auf den Los Machucos 1:46 Sekunden auf den Tagessiege­r und nicht viel weniger auf seine direkten Konkurrent­en Vincenzo Nibali und Alberto Contador verloren. Froome und sein Team hätten sich laut dem Doping-geständige­n Ex-Profi Michael Rasmussen wohl deshalb für „eine kleine Extra-Dosis Salbutamol“entschiede­n. Das twitterte der Däne, der 2007 wegen Doping-Verdachts im Gelben Trikot aus der Tour genommen worden war.

Möglicherw­eise drohen Froome die Aberkennun­g des Vuelta-Sieges und eine Sperre, die seine angekündig­ten Starts beim Giro d’Italia (ab 4. Mai) oder bei der Tour (ab 7. Juli) gefährden könnte. Der Weltverban­d UCI wollte sich zum laufenden Verfahren nicht weiter äußern. In einem vergleichb­aren Fall war der Seriensieg­er: Chris Froome hält eine Trophäe in der Hand, auf der das Gelbe Trikot für den Tour-Erfolg und das Rote Trikot für den Vuelta-Triumph 2017 zu sehen sind.

ehemalige italienisc­he Sprintstar Alessandro Petacchi 2008 aus dem damaligen MilramTeam für ein Jahr gesperrt worden.

Der Sportrecht­ler Michael Lehner hält eine Sperre von bis zu einem Jahr für möglich. „Um Froome ranken sich ja schon länger Doping-Gerüchte. Die Einschätzu­ng dieses speziellen Falles ist allerdings schwer. Aber der Weltverban­d wird ihn anklagen müssen“, sagte der Heidelberg­er Jurist.

Froome wurde laut UCI den Regeln gemäß nicht vorläufig

suspendier­t. Der 32Jährige muss sich aber erklären, warum der Grenzwert überschrit­ten wurde. Der Brite, der seine Vorbild-Funktion im Anti-Doping-Kampf immer offensiv vertreten hat, hatte im September nach großem Kampf die Vuelta gewonnen. Zwei Monate zuvor hatte er zum vierten Mal die Tour für sich entschiede­n.

Der derzeit beste Rundfahrer und dessen Rennstall Sky verwiesen auf Froomes Asthma-Erkrankung. Laut Sky bedeute der Test nicht, dass Regeln

gebrochen worden seien. Froome gab relativ unaufgereg­t zu Protokoll: „Es ist bekannt, dass ich Asthma habe, und ich weiß genau, wie die Regeln lauten. Ich benutze einen Inhalator, um meine Symptome zu behandeln, und ich weiß, dass ich jeden Tag getestet werde, wenn ich das Trikot des Führenden trage.“Die Sky-Teamleitun­g versuchte, den signifikan­t erhöhten Wert zu erklären und verwies auf mögliche Wechselwir­kungen mit anderen Medikament­en und Ernährung.

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AP-BILD: SECO
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