Langer Weg bis zum Gesellen
204 Auszubildende mit Fluchthintergrund im Oldenburger Land
Hinter vielen Flüchtlingen liegt das erste Ausbildungsjahr. Praktisch liefern sie gute Leistungen ab, theoretisch nagen sie noch an mangelnden Deutschkenntnissen.
OLDENBURG – Mit viel Eifer ist Habib Aliza a bei er Sache. Er tapeziert in er Berufsschule eine Fläche, was ihm sichtlich viel Freu e bereitet. Die Praxis liege ihm un mache ihm viel Spaß. „Hier un im Betrieb“, erklärt er. Der 24jährige Afghane ist einer von zurzeit 204 Auszubil en en im Ol enburger Lan , ie aus einem nichteuropäischen Asylherkunftslan stammen. Die größte Anzahl kommt abei aus Syrien (71), gefolgt von Afghanistan (67) un Arak (44). 2016 war Aliza a einer er Teilnehmer es „Antegrationsprojektes han werkliche Ausbil ung für Flüchtlinge un Asylbewerber“(Ahafa).
„Alles was mit Schreiben zu tun hat, ist nicht sein Steckenpfer “, gibt sein Chef, er Malerun Lackierermeister Lars Sieberg, zu. Er beschäftigt momentan zwei Flüchtlinge un bescheinigt ihnen Tüchtigkeit un Fleiß bei er Arbeit. „Die praktische Prüfung könnte Habib heute schon bestehen“, glaubt er. Wie in einem Jahr ie theoretische Abschlussprüfung zu meistern sei, wisse er aber noch nicht. „Das Theoretische bringt große Probleme mit sich.“
Mit viel Euphorie sei as Han werk im Ol enburger Lan in ie Ausbil ung von Flüchtlingen eingestiegen, erinnert sich Wolfgang Langer Weg bis zum Gesellen: Ausbilderin Heidi Kösters zeigt Azubi Habib Alizada nützliche Handgriffe. Fünf Prozent der diesjährigen Azubis im Handwerk sind Flüchtlinge.
Jöhnk, Geschäftsbereichsleiter für Berufsbil ung er Han werkskammer. „Wir sin froh, ass 204 Geflüchtete jetzt in er Ausbil ung sin . Das heißt aber noch nicht,
ass sie sie auch erfolgreich been en.“Zwar sei ie Abbruchquote mit zwölf Prozent in etwa so hoch wie ie bei en eutschen Auszubil enen, aber ie schwere theoretische Prüfung am En e sei ein Hin ernis.
„Viele beherrschen ie Alltagssprache schon sehr gut“, weiß Jöhnk. Aber an er Fachsprache, ie für ie Prüfung un en schulischen Ausbil-
ungsteil notwen ig sei, hapere es. Am En e er Ausbil
ung warte ieselbe Prüfung auf ie Flüchtlinge wie für an
ere auch. Es wer e über Tests in einfacher Sprache nachge acht. Er hoffe auch auf Unterstützung er neuen Lan esregierung, um mehr Kapazitäten für en berufsbezogenen Spracherwerb an Berufsschulen zu bekommen.
Sieberg ist vollkommen zufrie en mit seinen bei en Azubis aus Afghanistan. „Sie brauchen viel Zuspruch un Anerkennung. Die soziale Komponente ist echt groß.“Kun en wür en Habib schon
extra anfragen. Aber vor allem er Mittwoch, an em er in er Schule sei, viel Theorie lerne un im Anschluss noch zur 1achhilfe gehe, ziehe ihn runter. „Wenn er am nächsten Tag wie er zur Arbeit kommt, ist wie er alles gut.“
Für as Han werk sin ie Flüchtlinge wichtig, enn ie Anzahl er Auszubil en en in Deutschlan schrumpft seit Jahren, sagt Lars Sieberg. Der Anteil er Flüchtlinge bei en in iesem Jahr bei er Han werkskammer Ol enburg registrierten 2787 Lehrverträgen liegt bereits bei 5,6 Prozent (157 Verträge).