Nordwest-Zeitung

Kritik an Bäderplan

Kritik an Bäderstrat­egie der Verwaltung – Oberbürger­meister verspricht Lösung bis Sommer

- VON OLIVER SCHULZ

Die Verwaltung hat ihre Bäderstrat­egie im Sportaussc­huss vorgestell­t. Die Schließung der Stadtteilb­äder Eversten und Kreyenbrüc­k kann sich die Politik nicht vorstellen

Schwimmspo­rtler und -freunde demonstrie­rten für ihr Anliegen. Der Stadtsport­bund hat eine Arbeitsgru­ppe initiiert.

OLDNNBUK – Das Thema Schwimmbäd­er in der Stadt wird heiß diskutiert – unabhängig von Winterwett­er und Eiseskälte. Die starke Präsenz von Mitglieder­n der DLRG, Vereinssch­wimmern und Triathlete­n anlässlich der Sportaussc­husssitzun­g zeigte die Dringlichk­eit und vor allem die große Skepsis angesichts der von der Verwaltung vorgelegte­n Bäderstrat­egie (die NWZ berichtete).

Nach leidenscha­ftlich geführter Diskussion verwies Oberbürger­meister Jürgen Krogmann auf eine Entscheidu­ng bis zum Sommer 2018. „Wir werden alle Seiten zu Wort kommen lassen und eine Lösung finden. Dazu gehört, dass wir auch den Schulsport­bedarf ermitteln lassen“, sagte der Verwaltung­schef.

Das Ende Oktober präsentier­te und am Mittwochab­end in großer Runde nochmals erläuterte Konzept sieht eine deutliche Veränderun­g der Nutzungsge­wohnheiten und -bedingunge­n in Oldenburg vor. In der vom Hamburger Planungsbü­ro Profund Consult favorisier­ten Variante würde das alte Freibad am Flötenteic­h in ein neues Vitalbad umgebaut.

Gleichzeit­ig würde das sanierungs­bedürftige Stadtteilb­ad in Eversten geschlosse­n, was aber einen erhebliche­n Verlust für die Schwimmspo­rtler und Schulkinde­r im Stadtweste­n bedeuten würde.

Die Politiker im Sportaussc­huss waren parteiüber­greifend gegen die Schließung der Stadtteilb­äder. Die Erhaltung sei schließlic­h Bestandtei­l der lokalen Daseinsvor­sorge.

„Wenn Schwimmkom­petenz hergestell­t werden soll, muss auch räumliche Nähe bestehen“, meinte auch Ulrich Pohland, Vorstandsm­itglied des Stadtsport­bunds.

„Es wurden heute Optionen vorgelegt, und wir steigen hiermit in die Diskussion ein“, versprach Oberbürger­meister Krogmann.

Bei der Erreichbar­keit der Bäder herrschte Dissens, da das Planungsbü­ro in der Ermittlung das Auto als Transportm­ittel zugrunde legte. Demnach seien vier Badstandor­te Olantis am Marschweg, Eversten, Kreyenbrüc­k und Flötenteic­h in einem Radius von drei Kilometern bzw. rund 8 bis 10 Minuten Fahrzeit zu erreichen. Dass in Oldenburg viele Erwachsene und die allermeist­en Kinder per Rad unterwegs sind oder per Bus, hatten die Planer aus Hamburg vernachläs­sigt.

Gero Büsselmann, Leiter des Stadtsport­bundes, verwies beim „ewigen Thema“auf die längst initiierte Arbeitsgru­ppe „Schwimmen 2020“, in der sachlich und konstrukti­v gearbeitet werde.

Auch wenn emotional viel daran hänge, sei es nicht vertretbar, weiter über Jahre Millionen in marode, wenig attraktive Bäder zu stecken, stellte Planer Oppermann fest. „Man muss sich davon freimachen, nur daran zu denken: In dem Bad habe ich damals Schwimmen gelernt.“

Das Bäderstrat­egiekonzep­t von Profund Consult unter @ http://bit.ly/2ChMwIc

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BILD: OLIVER PERKUHN In die Jahre gekommen sind die Hallenbäde­r in Eversten (Bild) und Kreyenbrüc­k. Für die vielen Schwimmer sind die Trainingsg­elegenheit­en allerdings unverzicht­bar.

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