Kritik an Bäderplan
Kritik an Bäderstrategie der Verwaltung – Oberbürgermeister verspricht Lösung bis Sommer
Die Verwaltung hat ihre Bäderstrategie im Sportausschuss vorgestellt. Die Schließung der Stadtteilbäder Eversten und Kreyenbrück kann sich die Politik nicht vorstellen
Schwimmsportler und -freunde demonstrierten für ihr Anliegen. Der Stadtsportbund hat eine Arbeitsgruppe initiiert.
OLDNNBUK – Das Thema Schwimmbäder in der Stadt wird heiß diskutiert – unabhängig von Winterwetter und Eiseskälte. Die starke Präsenz von Mitgliedern der DLRG, Vereinsschwimmern und Triathleten anlässlich der Sportausschusssitzung zeigte die Dringlichkeit und vor allem die große Skepsis angesichts der von der Verwaltung vorgelegten Bäderstrategie (die NWZ berichtete).
Nach leidenschaftlich geführter Diskussion verwies Oberbürgermeister Jürgen Krogmann auf eine Entscheidung bis zum Sommer 2018. „Wir werden alle Seiten zu Wort kommen lassen und eine Lösung finden. Dazu gehört, dass wir auch den Schulsportbedarf ermitteln lassen“, sagte der Verwaltungschef.
Das Ende Oktober präsentierte und am Mittwochabend in großer Runde nochmals erläuterte Konzept sieht eine deutliche Veränderung der Nutzungsgewohnheiten und -bedingungen in Oldenburg vor. In der vom Hamburger Planungsbüro Profund Consult favorisierten Variante würde das alte Freibad am Flötenteich in ein neues Vitalbad umgebaut.
Gleichzeitig würde das sanierungsbedürftige Stadtteilbad in Eversten geschlossen, was aber einen erheblichen Verlust für die Schwimmsportler und Schulkinder im Stadtwesten bedeuten würde.
Die Politiker im Sportausschuss waren parteiübergreifend gegen die Schließung der Stadtteilbäder. Die Erhaltung sei schließlich Bestandteil der lokalen Daseinsvorsorge.
„Wenn Schwimmkompetenz hergestellt werden soll, muss auch räumliche Nähe bestehen“, meinte auch Ulrich Pohland, Vorstandsmitglied des Stadtsportbunds.
„Es wurden heute Optionen vorgelegt, und wir steigen hiermit in die Diskussion ein“, versprach Oberbürgermeister Krogmann.
Bei der Erreichbarkeit der Bäder herrschte Dissens, da das Planungsbüro in der Ermittlung das Auto als Transportmittel zugrunde legte. Demnach seien vier Badstandorte Olantis am Marschweg, Eversten, Kreyenbrück und Flötenteich in einem Radius von drei Kilometern bzw. rund 8 bis 10 Minuten Fahrzeit zu erreichen. Dass in Oldenburg viele Erwachsene und die allermeisten Kinder per Rad unterwegs sind oder per Bus, hatten die Planer aus Hamburg vernachlässigt.
Gero Büsselmann, Leiter des Stadtsportbundes, verwies beim „ewigen Thema“auf die längst initiierte Arbeitsgruppe „Schwimmen 2020“, in der sachlich und konstruktiv gearbeitet werde.
Auch wenn emotional viel daran hänge, sei es nicht vertretbar, weiter über Jahre Millionen in marode, wenig attraktive Bäder zu stecken, stellte Planer Oppermann fest. „Man muss sich davon freimachen, nur daran zu denken: In dem Bad habe ich damals Schwimmen gelernt.“
Das Bäderstrategiekonzept von Profund Consult unter @ http://bit.ly/2ChMwIc