FIEG IN RUSSLAND MACHT BASKETS MUT
1eam zeigt Geschlossenheit – Schüller mit Seitenhieb auf Allen – Jetzt kommt Bamberg
OLDENBURG – Als die Basketballer der EWE Baskets am frühen Donnerstagnachmittag von ihrem Sibirien-Trip zurück in Oldenburg waren, setzten sich die Profis unverzüglich in ihre Autos und brausten vom Parkplatz des Clubcenters an der Maastrichter Straße. „Ab nach Hause“, lautete das Motto von Rickey Paulding und Co. nach der Wahnsinns-Reise zum Champions-League-Spiel in Krasnojarsk.
Neben der Müdigkeit hatten Oldenburgs Korbjäger aber auch eine ordentliche Portion Zuversicht aus Russland mitgebracht. Der starke Wirkte befreit: Mickey McConnell
Auftritt beim überraschend souveränen 79:53-Erfolg am Mittwoch nährte die Hoffnung des Bundesligisten, die Krisenstimmung vertrieben zu haben. „Unser Team hat gezeigt, zu was es fähig ist“, kommentierte Baskets-Geschäftsführer Hermann Schüller den ersten Sieg nach zuvor vier Niederlagen in Folge, bei dem der geschasste Bryon Allen zu keinem Zeitpunkt vermisst wurde. Im Gegenteil: Nach den Turbulenzen um den eigenwilligen US-Amerikaner scheint die Mannschaft enger zusammengerückt zu sein, einige Akteure wie Spielmacher Mickey McConnell wirkten regelrecht befreit.
„Ein Spieler reicht aus, um jedem einzelnen Spieler die Energie zu nehmen“, konnte sich Schüller einen Seitenhieb auf den ehemaligen Topscorer Allen nicht verkneifen. Allens Vertrag war am Dienstag aufgelöst worden, Auslöser war eine Verbalattacke gegen Trainer Mladen Drijencic.
Ob der Sieg in Krasnojarsk die Wende eingeleitet hat, lässt sich noch nicht abschließend beurteilen. Mehr Aufschluss wird da der kommende Sonntag geben, wenn die Baskets ab 15 Uhr den deutschen Meister Brose Bamberg in der großen EWE-Arena empfangen. Ein Sieg gegen das Starensemble aus Franken würde die schwierigen vergangenen Wochen endgültig vergessen machen. Doch das wird schwer genug: Bamberg besiegte am Donnerstagabend den griechischen Spitzenclub Olympiakos Piräus in der Euroleague mit 67:65.
Oldenburgs Coach Drijencic gönnte seinen Schützlingen nach der Rückkehr aus Sibirien eine kleine Verschnaufpause, erst an diesem Freitagabend wird wieder trainiert. Mehr als 16 Stunden dauerte die Rückreise aus dem 5000 Kilometer entfernten Krasnojarsk, wo es auch die Zeitverschiebung von sechs Stunden zu bewältigen galt. Um den Bio-Rhythmus möglichst wenig zu verändern, entschieden die Verantwortlichen, sich in Russland an der deutschen Zeit zu orientieren. So nahm die Mannschaft nach dem Spiel in Krasnojarsk noch um 3 Uhr Nachts Ortszeit ein Abendessen zu sich, danach ging es zum Flughafen.