EINZELHANDEL HOFFT AUF SCHLUSSSPURT
Bisherige Geschäfte in Innenstädten eher enttäuschend – Umsatzplus im Online-Handel
Am dritten Adventssamstag zogen die Verkäufe an. Der Verband HDE rechnet weiter mit einem Umsatzplus von drei Prozent.
BERLIN – Nach dem bislang verhagelten Weihnachtsgeschäft in den Innenstädten hofft der Einzelhandel auf einen erfolgreichen Schlussspurt in der letzten Woche vor dem Fest. „Wir rechnen mit Rekordumsätzen am 23. Dezember“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Deutschland (HDE), Stefan Genth, am Sonntag im Gespräch mit unserer Berliner Redaktion.
Die Tage unmittelbar vor dem Heiligen Abend gehörten alle Jahre wieder zu den umsatzstärksten. „Hoch im Kurs stehen dann Lebensmittel und Leckereien für die Festtagstafel und die Last-MinuteGeschenke“, erklärte er. Weil diesmal am Sonntag, der auf Heiligabend fällt, nur in einiKunden- gen Bundesländern eine stundenweise Öffnung zur Lebensmittelversorgung genehmigt sei, „wird es am Samstag brummen“, sagte Genth weiter. Nach einer HDE-Umfrage würden elf Prozent der Unternehmen für das Weihnachtsgeschäft zusätzliches Personal einstellen, um dem erhöhten und Bestellaufkommen gerecht zu werden.
Für den stationären Einzelhandel war das bisherige Weihnachtsgeschäft eine Enttäuschung, auch wenn die Verkäufe am dritten AdventsSamstag deutlich anzogen. „Besonders schwach waren die Kundenfrequenzen in den Innenstädten, die im Vergleich zur Vorwoche noch einmal rückläufig waren“, teilte der HDE mit. „Hier sind über die Hälfte der Händler unzufrieden.“An einer aktuellen Umfrage, deren Ergebnisse der HDE am Sonntag veröffentlichte, hatten 400 Unternehmen teilgenommen.
Insgesamt rechnet der Handelsverband für das Weihnachtsgeschäft in November und Dezember nach wie vor mit einem Gesamtumsatz von 94,5 Milliarden Euro, das wäre ein Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allerdings entfallen mehr als zwölf Milliarden Euro davon auf den OnlineHandel, der seine Umsätze im Weihnachtsgeschäft laut HDE-Prognose gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent steigern kann.
„Wir rechnen mit Rekordumsätzen am 23. Dezember“
STEFAN GENTH