Professorinnen bleiben rar
Ministerium in Hannover will das ändern
HANNOVER – Das niedersächsische Wissenschaftsministerium in Hannover möchte die Zahl der Professorinnen weiter erhöhen. Denn obwohl der Anteil in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen ist und über dem Bundesdurchschnitt liegt, sind Frauen in der Professorenschaft an den Hochschulen des Landes weiterhin eine Minderheit.
Von den 3638 Professuren in Niedersachsen sind 928 von Frauen besetzt. Dies ist nach einer Erhebung des Landesamtes für Statistik (LSN) für das Jahr 2015 zwar ein neuer Höchststand, der einem Anteil von 25,5 Prozent entspricht. Doch trotz dieser erneuten Steigerung seien Frauen in der Professorenschaft nach wie vor unterrepräsentiert, heißt es im aktuellen Niedersachsen-Monitor.
Ein Instrument, um dies zu ändern, sieht das Wissenschaftsministerium im sogenannten Professorinnen-Programm von Bund und Ländern. Hochschulen können aus diesem Programm, wenn ihr Gleichstellungskonzept positiv begutachtet wird, für die Berufung von Frauen auf unbefristete Professuren maximal fünf Jahre lang bis zu 150000 Euro pro Jahr erhalten, sagte Sprecherin Anna Anding.
Für die niedersächsischen Hochschulen seien auf diese Weise bereits 70 Professorinnen gewonnen worden. „Dies zeigt, dass die niedersächsischen Hochschulen das Programm sehr gut annehmen und den Anteil von Frauen an den Professuren deutlich erhöhen“, sagte Anding.
Im Bundesvergleich liegt Niedersachsen mit seinem Professorinnen-Anteil über dem Durchschnitt. Im Mittel sind deutschlandweit 22,7 Prozent der Professuren von Frauen besetzt.