SSV stellt alles auf den Prüfstand
Hamburger Spieler von Qualität der Mannschaft überzeugt
Zum ersten Mal seit elf Jahren überwintert der HS> auf einem Abstiegsplatz. Die >erantwortlichen erwarten eine „brutale Rückrunde“.
MÖNCHENGLADBACH/HAMBURG – Markus Gisdol trommelte seine frustrierte Mannschaft noch einmal zusammen. Am Tag nach dem Ende einer ernüchternden BundesligaHinrunde begann der Fußball-Trainer des Hamburger SV mit der schonungslosen Aufarbeitung. Dem Vernehmen nach mit klaren Worten an seine Profis, die sich anschließend in den Weihnachtsurlaub verabschiedeten.
„Es ist nicht angebracht, jetzt sofort abzuschalten“, hatte Gisdol nach dem 1:3 (0:1) zum Jahresabschluss am Freitagabend bei Borussia Mönchengladbach gesagt. Alles kommt beim erneut abstiegsgefährdeten Bundesliga-Dino auf den Prüfstand. Gisdol kündigte an, sich „grundlegende Gedanken“zu machen.
Mit nur 15 Punkten steckt der einst so ruhmreiche Club wieder einmal tief im Tabellenkeller fest. Erstmals seit elf Jahren überwintern die Rothosen auf einem direkten Abstiegsplatz.
Die Weihnachtsbotschaft von Jens Todt fiel eindeutig aus: „Das wird eine brutale Rückrunde. Wir müssen 22, 23 Punkte holen“, sagte der Sportchef, der nun nach einem Ausweg aus der Krise sucht. Doch die Liste der möglichen Maßnahmen ist
nicht allzu lang.
Eine Trainerdiskussion fängt Todt trotz Gisdols durchwachsener Bilanz nicht an. Für hochkarätige Zugänge fehlt wohl das Geld – wenn nicht wieder Investor KlausMichael Kühne einspringt. Das weiß auch Gisdol, dem
Jit ein, zwei Verstärkungen allerdings wohler wäre. Er reist mit seinen Profis schon am Neujahrstag ins Trainingslager ins spanische Jerez de la Frontera (bis 8. Januar).
In erster Linie ist die Mannschaft gefordert, die guten Ansätze auch in entsprechende Ergebnisse umzumünzen. „Es ist unglaublich, wie viele Punkte wir liegengelassen haben“, sagte Gisdol. „Es ist Woche für Woche gleich. Das ist unglaublich bitter. Wir sind in keinem Spiel hoffnungslos unterlegen“, sagte Aaron Hunt.