Alle Jahre wieder . . .
Alle Jahre wieder kommt das Abstiegsgespenst zu Weihnachten in den Norden. Werder Bremen und der Hamburger SV sind, so traurig das für diese Traditionsvereine auch ist, längst im Süden der Bundesligatabelle echte Stammgäste. Dass beide punktgleich auf den Plätzen 16 und 17 überwintern, mag ein Zufall sein. Gleichwohl ist es der Beweis einer Entwicklung, die bei allen Beteiligten für tiefe Sorgenfalten im Gesicht sorgt.
Denn Wunderdinge sind von beiden auch in der Rückrunde nicht zu erwarten. Ja, Werder hat sich unter Trainer Florian Kohfeldt stabilisiert. Wie dünn der Kader aber besetzt ist, zeigte sich gegen Mainz. Ausfälle von Kruse, Junuzovic und Bartels sind nicht zu kompensieren. Und auf neue Spieler unterm Weihnachtsbaum brauchen die Fans wohl gar nicht erst hoffen. „Es wird von mir definitiv keine Forderungen nach Zugängen geben“, betonte Kohfeldt – natürlich in dem Wissen, dass die knappen Kassen des Vereins keine Verstärkungen zulassen.
Diese Probleme kennen sie nur zu gut in Hamburg. Dort gehen die Sparmaßnahmen schon so weit, dass Blumengeschenke für Angestellte der Geschäftsstelle gestrichen und Clubanzüge für Geschäftsstellenmitarbeiter abgeschafft wurden.
Auch die Leistungen der Hamburger laufen seit Monaten auf Sparflamme. Offensiv bringen die Rothosen unter Markus Gisdol kaum etwas zustande, von einer Handschrift des Trainers ist wenig zu erkennen. Nur die Kampfkraft der Mannschaft und eine starke Zwischenphase des 17-jährigen Hoffnungsträgers Jann-Fiete Arp kaschieren die eigentlich desaströse Hinrunden-Bilanz.
Und so ist fast die größte Überraschung, dass es verhältnismäßig ruhig an der Elbe zugeht. Im Gegensatz zu Werder hat der HSV seinen Trainer noch nicht gewechselt. Verpatzt Gisdol mit dem Vorletzten allerdings auch den Start ins neue Jahr, könnte schnell der nächste Trainerwechsel bevorstehen. Alle Jahre wieder halt . . . @ Den Autor erreichen Sie unter Blancke@infoautor.de