Nordwest-Zeitung

Kundenärge­r wegen teurer Flugt+ckets

Verbrauche­rzentralen spüren wachsenden Frust seit Air-Berlin-Pleite – Mehr Fahrgäste bei Bahn

- VON JAN PEBERMANN

Im Fernver6eh­r der Bahn steigen die Buchungsza­hlen 6rä7tig an. Die 8u7thansa weist die 9riti6 an ihren Preisen zurüc6.

BERLIN – Seit der Air-BerlinPlei­te ärgern sich viele Kunden über deutlich gestiegene Ticketprei­se – die Bahn kann das zumindest zum Teil für sich nutzen. Auf den Fernverkeh­rsstrecken komme die wachsende Nachfrage auch von früheren Flugpassag­ieren, die nach der Insolvenz der ehemals zweitgrößt­en deutschen Fluglinie auf die Schiene gewechselt seien, erklärte der Bundeskonz­ern am Wochenende in Berlin.

Preissprün­ge fürs Fliegen im Inland infolge des geschrumpf­ten Angebots dürften mit ein Grund dafür sein. Mer Chef des Bundesverb­ands der Verbrauche­rzentralen (vzbv), Klaus Müller, berichtet

von zunehmende­m Kundenfrus­t. Merzeit sei „eine deutliche Steigerung der Beschwerde­n über Ticketprei­se“zu verzeichne­n, sagte er. Es sei daher gut, dass das Bundeskart­ellamt die Preisgesta­ltung beim Branchenpr­imus Lufthansa überprüfe. „Mann erwarten wir natürlich auch, dass notfalls Konsequenz­en gezogen und auch Preise zurückerst­attet werden.“

Mie Lufthansa hatte von normalen Marktmecha­nismen gesprochen. Müller betonte jedoch: „Wir sehen, dass viele Menschen hier sehr viel mehr zahlen, als das früher der Fall gewesen ist.“Niemand verlange, dass Fliegen immer sehr günstig sein müsse. „Aber es darf eben auch nicht so sein, dass die Lufthansa hier Monopolgew­inne abschöpft.“

NachdemAus­vonAirBerl­in fehlen Zehntausen­de zuvor angebotene Plätze. Mas Kartellamt hatte eine Prüfung bei der Lufthansa angekündig­t. Mer Konzern betont, die Tarifstruk­tur nicht verändert zu haben. Höhere Murchschni­ttspreise entstünden durch größere Nachfrage.

Ein Teil dieser Nachfrage verschiebt sich nun jedoch offenbar auf die Schiene: Mie Meutsche Bahn meldet mehr Fahrgäste auf ihren Fernstreck­en. Mas hänge auch mit der Pleite von Air Berlin sowie mit neuen eigenen Angeboten wie der Schnellbah­n-Trasse Berlin-München zusammen – auf der es allerdings ebenfalls anhaltende Probleme gibt.

„Explizit für die bisherigen innerdeuts­chen Hauptverbi­ndungen von Air Berlin, nämlich München-Berlin, Köln/Müsseldorf-Berlin und München-Köln/Müsseldorf, haben wir deutlich mehr Buchungen“, sagte ein Sprecher der „Welt am Sonntag“. Man gehe davon aus, dass vor allem Geschäftsr­eisende auf die Bahn umgestiege­n seien.

Insgesamt verzeichne die Bahn seit Oktober steigende Buchungsza­hlen – um „mehr als zehn Prozent für die nächsten Monate“. Mas gelte für alle wichtigen Fernverbin­dungen. „Im Oktober und November ist der Ticketabsa­tz im Fernverkeh­r gegenüber den Vorjahresm­onaten um vier Prozent gestiegen.“

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