Nordwest-Zeitung

Pitual gewürzt mit Rhythmus und Seele

8raditione­lle Winterpart­y für den guten Zweck – Band „Tuesbrasse­rs“begeistert im Cadillac

- VON OLIVER SCHULZ

Seit über zehn Jahren spielt die Oldenburge­r Band an der Huntestraß­e auf. Im Vorprogram­m gab’s zudem reichlich „Pepper & Soul“.

OLDENBURG – Es gibt diese Rituale zu Weihnachte­n, die ausgeübt werden, ohne dass sie sich jemals auf ihre Sinnhaftig­keit überprüfen lassen mussten. Manches überschrei­tet gar die Grenzen des guten Geschmacks, wie zum Beispiel Würstchen mit Kartoffels­alat, aufblasbar­e Weihnachts­männer in den Vorgärten und das Tschingtsc­hingtschin­g unter jedem zweiten Radiotitel.

Glückliche­rweise gibt es Rituale wie die Winterpart­y mit den „Tuesbrasse­rs“im Cadillac, die allerdings genauso gut bei 34 Grad im Schatten unter freiem Himmel funktionie­ren würde.

Rappelvoll war es auch diesmal im neu hergericht­eten Jugendkult­urzentrum. Seit über zehn Jahren bringt hier die Oldenburge­r Band mit ihren musikalisc­hen Gästen spritzigen Funk und Soul und Jazz auf die Bühne. Die elfköpfige Formation präsentier­te sich gewohnt souverän und inspiriert mit ihrem druckvolle­n Bläsersatz in der Besetzung Trompete, Posaune, Alt- sowie Tenorsaxop­hon. Glänzend aufgelegt waren Im neu hergericht­eten Jugendkult­urzentrum Cadillac lieferten die „Tuesbrasse­rs“(Foto) kräftig ab – schwungvol­l hatte allerdings auch das Bremer Sextett „Pepper & Soul“den Abend eröffnet.

auch die beiden ausdruckss­tarken Sängerinne­n Jutta Gürtler und Norma Braun.

„Pepper & Soul“eröffnete zunächst schwungvol­l den Abend. Das Sextett aus Bremen brachte den Soul nach Oldenburg, unterstütz­t von der Bläsersekt­ion der „Tuesbrasse­rs“.

Dusty Springfiel­ds Klassiker „Son of a Preacher Man“und Wilson Picketts „Mustang Sally“überzeugte­n ebenso wie der weitere Ausflug in die

Geschichte der leidenscha­ftlichsten aller Musikstile.

Anschließe­nd feierten die „Tuesbrasse­rs“ihr Heimspiel in gewohnter Manier, ohne es dabei an Intensität und Spielfreud­e vermissen zu lassen. Von Anfang an hatten sie die Zuschauer als Mittänzer auf den Beinen und ihrer Seite.

Die durch Caro Emerald bekannte Nummer „A Night like This“eröffnete den Abend. Sogar der Ausflug in die Achtziger gelang schadlos, da Michael Sembellos „Maniac“

frisch und funky interpreti­ert wurde. Die „Tuesbrasse­rs“um Bandleader Josef Kempen gründeten sich 2005 und gehören in Oldenburg und umzu zu den musikalisc­hen Institutio­nen. Man kennt sie auf den Bühnen des Kultursomm­ers, von Konzerten in der Kulturetag­e oder von Auftritten ehedem bei der „Hafenlust “und der „Nacht der Museen“.

Und eben von ihren traditione­llen Weihnachts­konzerten, bei denen auch diesmal

wieder ein weiterer guter Zweck im Vordergrun­d stand. Alle Einnahmen aus dem Eintritt kamen in diesem Jahr der „Elterninit­iative krebskrank­er Kinder e.V.“zu.

Etwas für das eigene Wohlbefind­en getan zu haben und gleichzeit­ig anderen Menschen zu helfen – was kann es Besseres geben vor Heiligaben­d? Dann sind auch Würstchen mit Kartoffels­alat und Weihnachts­schnicksch­nack viel leichter zu ertragen. Dank der „Tuesbrasse­rs“.

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BILD: CHRISTIAN J. AHLERS

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