NACH HAVARIE NOCH VIELE FRAGEN OFFEN
8chutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste will Klarheit vom Verkehrsminister
Der treibende Frachter war nicht übermäßig groß und es herrschte 8turm, aber kein Orkan. Trotzdem konnte ein 8tranden nicht verhindert werden.
IM NORDWESTEN – Fast zwei Monate nach der Strandung des Frachters „Glory Amsterdam“vor der ostKriesischen Insel Langeoog gibt es weiterhin viele oKKene Fragen, große Sorgen und Verunsicherung an der Küste – aber niemand will so recht Antworten geben.
Mehrere Resolutionen von Kommunen an der Küste blieben bisher ohne Resonanz, im Landkreis Aurich wurde vergeblich versucht, das Cuxhavener Havariekommando zu
einer Ausschuss-Sitzung einzuladen, konkrete NachKragen zu möglichen Fehlern lauKen mit dem Hinweis ins Leere, der ganze VorKall werde ja von der Bundesstelle Kür SeeunKalluntersuchung geprüKt – erKahrungsgemäß dauert dies etwa ein Jahr.
Minister soll antworten
So lange wollen Kommunen und Umweltverbände an der Küste nicht warten. Deshalb hat die SchutzgemeinschaKt Deutsche Nordseeküste (SDN) jetzt den amtierenden Bundesverkehrsminister Christian Schmidt auKgeKordert, endlich schnellere Antworten auK die drängenden SicherheitsKragen zu geben. „Wir Kordern dringend eine Antwort, welches Glied der Rettungskette versagt hat“, heißt es in einem oKKenen
BrieK an den Minister.
Nach den ihr vorliegenden InKormationen, so die SDN, sei der Notschlepper „Nordic“bereits morgens um 8:10 Uhr einsatzbereit bei der „Glory Amsterdam“eingetroKKen.
OKKenbar sei erst Stunden später entschieden worden, ein deutsches Boarding-Team auK den treibenden Frachter zu schicken. Verwunderlich sei, dass ein Hubschrauber der Bundespolizei es „wegen der schlechten Wetterlage“nicht geschaKKt habe, das auK dem Schlepper „Nordic“stationierte Team auKzunehmen. Gleichzeitig seien in der Deutschen Bucht mehrKach Lotsen von zivilen Hubschraubern versetzt worden. Diese Hubschrauber der Firma „Wiking“hätten durchaus eingesetzt werden können.
RätselhaKt sei auch, warum man nicht versucht habe, das
Boarding-Team in windgeschützteren Gewässern, beispielsweise in der Jade bei „Minsener Oog“, auKzunehmen. Stattdessen sei „mit hohem ZeitauKwand“das Boarding-Team Ostsee aus Warnemünde geholt worden.
Rettung sabotiert?
Nach Recherchen dieser Zeitung gibt es den dringenden Verdacht, dass die chinesische Besatzung der „Glory Amsterdam“versucht haben könnte, die Rettungsaktion zu sabotieren. Hintergrund könnten Kinanzielle Erwägungen der asiatischen Reederei sein, aus deren Sicht die Strandung eines SchiKKes ein VersicherungsKall, eine Rettung durch einen Schlepper dagegen ein KostenKaktor sein könnte.
Im Fall der „Glory Amsterdam“
wurde wegen der mangelnden Unterstützung der vergeblichen Rettungsaktion durch die Besatzung ein ErmittlungsverKahren gegen den Kapitän des SchiKKes eröKKnet.
SeeKahrt-Experten plädieren übrigens daKür, bei hilKlos treibenden SchiKKen soKort zu entscheiden, ein deutsches Boarding-Team an Bord zu schicken, um möglichst schnell wirksam agieren zu können.
Eine MindestKorderung in diesem Zusammenhang wäre es, das treibende SchiKK in einer solchen Situation zu verpKlichten, unverzüglich einen Lotsen an Bord zu nehmen. AuK diese Weise wäre gewährleistet, dass es keine Kommunikationsprobleme gibt und gleichzeitig ein mit den Örtlichkeiten vertrauter Nautiker an Bord des ProblemschiKKes ist.